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Wie Österreichs Kandidat aus dem Oscarrennen flog

13.November 2019

Das liegt in erster Linie an einer Regel der Oscar Academy zum Filmdialog. Dahinter steht aber auch eine bestimmte Haltung zur Definition von "fremd".

Mit "Joy" hatte Regisseurin Sudabeh Mortezai ein Werk vorgelegt, das von Nigerianerinnen handelt, die Strukturen ihrer Heimat zur Prostitution in Wien zwingen. Nun hat die Academy ermittelt, das der Filmdialog zu mehr als 60 Prozent englisch sei. Die Regeln zum Auslands-Oscar schreiben vor, zwar ohne genaue Angaben, dass Filme "überwiegend nicht englisch" sein dürfen – wohl um sie von den zentralen Kategorien, in denen US-Englisch dominiert, abzugrenzen.

Von Natur aus "fremd"

Bei "Joy" ist aber eines zu bedenken: Die Frauen, die Mortezai besetzt hat, sprechen darin Nigerian Pidgin – ihre Umgangssprache, die auf Englisch basiert und sich entwickelte, um sich in einem Land mit 400 Sprachen verständigen zu können. Mortezai: "Ein Amerikaner würde den Film ohne Untertitel nicht verstehen." Zur Seite sprang ihr Hollywood-Regisseurin Ava DuVernay ("Selma"), die fragte, warum man nicht einfach jedes Land frei wählen lasse. Sie verwies auch auf das nigerianische Werk "Lionheart", das kürzlich aus demselben Grund disqualifiziert wurde.

Für Mortezai ist ihr Film einer, "der von seiner Natur aus fremd für US-Zuseher ist". Die Oscar-Nominierungen werden am 13. Jänner verkündet. Es wird unmöglich sein, bis dahin einen anderen Österreich-Beitrag zu nominieren. (nb)

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20. April 2024