Wie die Kulturdirektion Stelzer austricksen wollte
Kostenexplosion beim Museumsdepot: Landeshauptmann wurde ein halbes Jahr lang nicht informiert
Was hat Landeskulturdirektor Reinhold Kräter von 15. Februar 2019 bis 1. August des gleichen Jahres getan? Diese Arbeitslücke eines knappen halben Jahres klafft nach der schriftlichen Antwort von Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) auf die Anfragen von Landtagsabgeordneter und SPÖ-Kultursprecherin Gerda Weichsler-Hauer zur haarsträubenden Kostenexplosion beim Umbau des Landesmuseum-Depots.
Wie von den OÖN exklusiv berichtet, hatte der Landeshauptmann im Herbst 2018 den Umbau der ehemaligen Spinnerei der Linz Textil AG in der Wiener Straße zum neuen Depot bekannt gegeben und dafür 1,7 Millionen Euro freigegeben. Die Kosten für das von Landesmuseum-Geschäftsführer Walter Putschögl (er ist seit 1. April in Pension) geplante Projekt schwollen auf 4,659 Millionen Euro an. Feuerpolizeiliche Auflagen, Statik-Probleme und eine von Stelzer nie genehmigte zweite Ausbaustufe (Einzug eines Stockwerks) hatten die Sache ins Uferlose verteuert. Erst nach OÖN-Recherchen erfuhr die Öffentlichkeit davon.
Dies alles sei "mir nicht vorgelegt und von mir nicht genehmigt worden", schreibt Stelzer nun an Weichsler-Hauer. Obendrein habe Landeskulturdirektor Kräter bereits am 15. Februar 2019 von den drastisch gestiegenen Kosten erfahren. Dieser sah es aber erst am 1. August als seine Pflicht an, Stelzer per E-Mail darüber zu informieren, worauf der Landeshauptmann die Finanzdirektion mit einer internen Revision beauftragte. Zwischenzeitlich soll Kräter ein Kostendämpfungsverfahren in die Wege geleitet haben, über dessen Erfolg nichts bekannt ist. Nach OÖN-Informationen sei stattdessen versucht worden, die Depot-Mehrkosten in den Budgets bevorstehender Landesausstellungen zu verstecken. Vor der Öffentlichkeit und vor Stelzer.
In seiner Fragenbeantwortung verweist der Landeshauptmann nun ausdrücklich darauf, dass die Landeskulturdirektion in diesem Fall die "aufsichtführende Stelle" gewesen sei. Insofern ist herauszulesen, gegen wen sich Stelzers Zorn richtet, auch wenn er mutmaßlich Verantwortliche "aus Datenschutzgründen" nicht nennen will.
Die Rechnungen seien alle bezahlt – aus dem Topf der "Pflichtausgaben" des Landesmuseums. Steuergeld bleibt Steuergeld, auch wenn die Tilgung der fragwürdigen Planung/Aufsicht nicht aus dem Kulturtopf geschöpft worden ist.
Das Flicken des finanziellen Lochs war deshalb dringend geworden, weil das Landesmuseum seine Bilanz in Ordnung bringen musste. Die Institution wurde bis 1. April 2020 zur OÖ Landes-Kultur GmbH umgewandelt, deren Chef Alfred Weidinger nun ist. Weidingers Budgets und seine beherzten Pläne kommen nun keineswegs in Bedrängnis. Für alle anderen gilt bisweilen die Unschuldsvermutung. Der Landesrechnungshof hat eine Prüfung eingeleitet.
Welche konkreten Konsequenzen hat das für den verantwortlichen... nennen wir ihn Manager?
Diese Beamten sollten nicht nur einsitzen wegen Betrugs, sondern auch mit ihrem Privatvermögen haften für die Mehrkosten!
Sie machen Witze, nichts wird geschehen, eine Krähe usw.usw.......
unglaublich, was da alles möglich war/ist.... und die kleinen festivals und kulturanbieter müssen/mussten als bittsteller zu boden kriechen ....
Und wo ist jetzt der Herr Kräter ?
Ich hoffe in Asten !
Eine Kultur - Mafia.
Hoffentlich werden sofort Schritte zur Schadenswiedergutmachung durch die 2 genannten "Manager" eingeleitet!!
Die 2 Manager haben sich das ganz redlich verdient ! Oder soll die Allgemeinheit deren Unfähigkeit - welche sicherlich noch fürstlich entlohnt wurde - zahlen?
Alles andere wäre fahrlässig!!!