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Wie der Rhythmus des Ruderns ins Ohr geht

Von Peter Grubmüller   24.August 2019

5:18,68 Minuten – das ist die Weltbestzeit im Ruder-Achter der Männer über 2000 Meter, der prestigeträchtigsten Bootsklasse. Aufgestellt wurde die Marke am 18. Juni 2017 auf dem Maltasee in Posen (Polen) von den deutschen Kraftlackeln mit Steuermann Martin Sauer. Als Rekord ist die Zeit künstlerisch eher nichtssagend, allerdings hat der Linzer Künstler und Kreativitätslehrer Werner Pfeffer in seinem Konzept für die heute ab 19.30 Uhr auf der Regattastrecke bei freiem Eintritt zelebrierte Eröffnung der Ruder-Weltmeisterschaft in Ottensheim eine ganze Menge sportliche Anleihen genommen und diese in ein poetisches Klang-Bild-Erlebnis übersetzt. So dauert die Komposition "ROW – Rhythm On Water" des in London lebenden oberösterreichischen Schlagzeug-Ausnahmekönners Bernhard Schimpelsberger exakt 5:18 Minuten, und ihr 5-3-Rhythmus ist den kraftvollen Ruder-Intervallen der Sportler nachempfunden.

Erlesenes Schlagzeug-Quartett

Zusammen mit Schimpelsberger werden Maria Petrova (Percussionistin der feinen "Wiener Tschuschenkapelle" und des Frauen-Power-Jazz-Kraftwerks "Madame Baheux"), Raphaela Fries (Schlagwerkerin der Band "Satuo") und Philipp Sageder (Urgestein der Gruppe "Bauchklang") auf einem Doppelzweier-Boot des Puchenauer Rudervereins Wiking trommeln.

Pfeffer: "Der Plan ist, dieses Sport-Großereignis in Beziehung zum unmittelbaren Raum und zu seiner Umgebung stellen. Es werden unter anderem 25 Sekunden Tanzmusik von vermeintlich vorbeifahrenden Ausflugsschiffen zu hören sein, außerdem die Glocken der Stiftskirche Wilhering, die sich allabendlich entlang der Donau zum Schlafen niederlassenden Dohlen und die Anfeuerungsgesänge von Fans unterschiedlicher Nationen." Matthias Kaineder vom renommierten Vocalensemble Lalá wird die Eröffnung moderieren, Pfeffer selbst und die Linzer Sängerin Gabriella Hänninen singen den im Startsignal "Attention! Go!" mündenden Text zu ""ROW – Rhythm On Water". Übrigens ein Aufruf mit Hymnencharakter, dessen Rechte der Ruder-Weltverband FISA für künftige Großveranstaltungen erwerben sollte. Von Sageder stammt obendrein die Musik "Watergames", die beim Einzug der Fahnen erklingt.

Optisch veredelt und in seiner Poesie ergänzt wird das Eröffnungsfest von einem Feuerwerk, dessen Stärken nicht im krachenden Bombast herkömmlicher Spektakel, sondern im Beschreiben einer visualisierten Geschichte stecken. Mit dem Zünden von sechs Raketen im Startbereich der Regattastrecke beschreiben alle 250 Meter aufs Neue aufleuchtende Lichtsignale den Weg der Boote bis zum Ziel. Pfeffer: "Der Sonnenuntergang ist für 20.01 Uhr angekündigt – davon ausgehend haben wir den Ablauf konzipiert. Es wird ein sinnliches Hinübergleiten vom Tag in die Nacht im Zusammenspiel mit dem Sport, das man mit weit geöffneten Augen hören kann."

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20. April 2024