Anleitung mit Video: Wie binde ich einen Palmbuschen?
Heute am "Schmerzhaften Freitag" werden traditionell die Palmbuschen gebunden, die am Palmsonntag in der Kirche geweiht werden. Wir zeigen Ihnen, wie das Binden funktioniert.
Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche. Sie ist als Abschluss der Fastenzeit nicht nur eine Zeit der Besinnung, sondern auch der Bräuche. Der Name Palmsonntag leitet sich von den Palmenzweigen ab, mit denen Pilger in Jerusalem Jesus bei seinem Einzug zugejubelt hatten. Heute werden diese durch die Palmbuschen symbolisiert, die regional unterschiedlich auch als Palmbaum, Palmstange oder Palmbeserl bezeichnet werden.
Zehn Fakten über Palmbuschen
1. Nach altem Volksglauben sollten die Palmbuschen am Freitag vor dem Palmsonntag, am sogenannten Schmerzhaften Freitag, noch vor Sonnenaufgang gebunden werden.
2. Früher wurde die Kunst des Bindens übrigens von den Vätern an die Söhne weitergegeben – es war reine Männersache.
3. Von Palmzweigen gibt es natürlich in unseren heimischen Gefilden keine Spur. Üblicherweise werden hierzulande sieben oder neun Baumarten/ Kräuter zu einem Buschen gebunden. Wichtig ist auf jeden Fall, dass es eine ungerade Zahl ist.
4. Verwendet werden können Zweige von z.B. Palmkätzchen (Weiden), Erika, Haselnuss, Eiche, Buchsbaum, Stechpalme, Wacholder (Kranawitten), Eibe.
5. Der Palmbuschen sieht in Oberösterreichs Orten sehr unterschiedlich aus. Die Vielfalt reicht von kleinen, auf einen Weidenstock gebundenen Büscherln bis zu meterhohen Palmstangen, die mit Äpfeln, bunten Bändern oder auch Palmbrezen geschmückt sind.
6. Nach altem Brauch werden die Zweige mit eingeweichter Weidenrinde zusammengebunden – es gilt als Ehrensache, keinen Draht zu verwenden.
7. Oft wird auch ein Apfel in den Palmbuschen gesteckt, der nach der Kirche auf alle Familienmitglieder aufgeteilt wird. Er soll besonders heil- und segenskräftig sein.
8. Die bunten Bänder haben ebenfalls ihre Bedeutung: Grün steht für Freude über die Auferstehung, Rot für den Bluttod Christi, Weiß für seine Unschuld.
9. Der in der Kirche geweihte Palmbuschen wird an verschiedenen Orten mit unterschiedlichen Wünschen und Bitten aufgestellt. So soll er zum Beispiel auf dem Feld die Ernte schützen. Unter dem Dach bewahrt er die Menschen vor Unwetter und Feuer. Im Stall wehrt er Krankheiten ab und im Herrgottswinkel wird er zur Ehre Gottes angebracht.
10. Oft wurden die Palmkätzchen von Menschen gegessen oder an die Tiere verfüttert – zum Schutz vor Krankheiten und anderen Übeln. So war es etwa üblich, drei Palmkatzerl zu essen. Das sollte vor Halsweh schützen.
Anleitung zum Palmbuschen-Binden
Auf ihrem YouTube-Kanal zeigt die Diözese Linz, wie man mit wenigen Handgriffen einen Palmbuschen bindet.
Benötigt werden:
Palmkätzchen, Buchsbaum, Eibe, Wacholder, Schneeheide, Stechpalme, Haselnusstriebe, Zwirn, Weide, 1 Haselnuss-Stecken, Scheren, Schraubenzieher
Die Pflanzen buschig anordnen und nicht aus der Hand geben. Die Zweige mit Zwirn festbinden und die Enden mit einer Gartenschere zurechtschneiden. Die Spitze der Weide am unteren Ende der Zweige anlegen, mit dem Daumen festhalten und die Pflanzen fest mit Weide umwickeln. Mit einem Schraubenzieher die Zweige etwas freilegen und die Weide durch das Loch ziehen. Zum Schluss den Haselnuss-Stecken mit leichten Drehbewegungen fixieren.
Zeigen Sie uns Ihre Exemplare!
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aus mangen echter Palmblätter
hat man bei uns eben „magischen“ Pflanzen genommen 😉