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"West Side Story", beherzt und kreativ inszeniert

Von Christian Schacherreiter, 14. Oktober 2019, 00:04 Uhr
"West Side Story", beherzt und kreativ inszeniert
Anna Magdalena Auzinger (Maria) und Gernot Romic (Tony) Bild: Holnsteiner

Bernsteins Klassiker bei Musicalfestspielen Bad Hall.

Die "West Side Story" gehört zu den großen Musicalklassikern, nicht nur wegen Leonard Bernsteins großartiger Musik, sondern auch wegen des zeitlosen Themas. Ethnisch geprägte Gangs, die sich rituelle Kämpfe liefern, gehörten leider nicht nur im New York der 50er Jahre zum Straßenbild. Wir kennen das Phänomen auch in Österreich. Bernstein und sein Librettist Arthur Laurents verknüpften es mit dem Romeo-und-Julia-Motiv zum tragischen Sozialdrama. Ganz große Bühne also!

Groß ist die Bühne im Stadttheater Bad Hall zwar nicht, aber Regisseur und Choreograf Daniel Morales Pérez ist ein sehr kreativer Geist. Er nützte, assistiert von Ilja van den Bosch, den begrenzten Raum optimal und bescherte gemeinsam mit einem beherzt und professionell agierenden Ensemble dem Premierenpublikum einen mitreißenden Abend.

Der Bühnenraum war bewusst karg gehalten. Schöne optische Akzente setzten Lichtdesign (Gerald Gattermann) und Kostüme (Susanne Kerbl). Im Mittelpunkt des Geschehens agierte die zarte Anna Magdalena Auzinger als ebenso liebens- wie bemitleidenswerte Maria und Gernot Romic als Tony, hin- und hergerissen zwischen der Treue zu seiner Gang und dem Bedürfnis nach einem gewaltfreien Normalleben. Und dann entflammt auch noch seine Liebe zu Maria, die ausgerechnet die Schwester von Bernardo ist, dem Anführer der feindlichen "Sharks".

Souverän durch die Partitur

In der Rolle des Bernardo gab Damián Cortes Alberti überzeugend den wilden Hund, manchmal an der Grenze zur Puerto-Ricaner-Karikatur, und Johannes Nepomuk stand ihm als "Jets"-Widerpart Riff in nichts nach. Masengu Kanyinda war eine selbstbewusste Anita, und auch die Sprechrollen lagen in sicheren Händen. Peter Andreas Landerl war ein zynischer Inspektor, Manfred Stepany ein Doc, der an der Gewalt glaubwürdig verzweifelt.

Ein Pauschallob gilt nicht nur den Sängern und Tänzern, sondern auch dem Instrumentalensemble, das von Walter Rescheneder souverän durch die komplexe Partitur geführt wurde. Kleine Unebenheiten werden sich mit weiteren Vorstellungen abschleifen.

Fazit: Wieder einmal lockt das Stadttheater mit einer in jeder Hinsicht geglückten Inszenierung die Musicalfreunde nach Bad Hall.

Musicalfestspiele Bad Hall: West Side Story. Stadttheater Bad Hall, Premiere 12. Oktober 2019, weitere Vorstellungen: 19., 20. 10.; 2., 3., 8., 9., 10., 15., 16. 11.

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Christian Schacherreiter
Christian Schacherrreiter
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