Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Wenn Adel verpflichtet und eine Liebe vernichtet

06. Juli 2019, 00:04 Uhr
Wenn Adel verpflichtet und eine Liebe vernichtet
Magdalena Mair (Olympia) und Leonhard Srajer (Barna) Bild: Barbara Palffy

Franz Molnárs Komödie "Olympia" eröffnete als kurzweilige Inszenierung von Lisa Wildmann die Festspiele Schloss Tillysburg.

"Einen Mann darf man nie quälen. Human sein: töten!" Die Mordwaffe, die der ungarische Dramatiker Ferenc Molnár Olympia in seiner gleichnamigen Tragikomödie in den Mund legt, ist ein Wort: "Bauer!" nennt die Fürstin den Rittmeister, der ihr den Hof macht. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, schon gar nicht eine unstandesgemäße Liaison. Die blasierte Arroganz des österreichischen Adels ist das Ziel der Zeitreise in die k.u.k. Monarchie, deren Schauplatz stimmiger nicht sein könnte: Schloss Tillysburg. Im malerischen Innenhof gibt die Linzer Schauspielerin Lisa Wildmann ihr gelungenes Regie-Debüt mit einer gestrafften, kurzweiligen Inszenierung, die bei aller Situationskomik und Persiflage auf die Noblesse die Figuren ernst nimmt, ebenso wie das hochkarätige Ensemble, stilvoll eingekleidet von Katharina Kappert.

Klatsch und Tratsch sind ihr Lebenselixier: Die ehemalige Landestheater-Mimin Claudia Dallinger zelebriert mit erhabener Wonne ihre stets zündelnde Lina. Der Flirt zwischen Olympia und dem feschen Rittmeister liefert ihr Brennstoff genug. Karin Kienzer gibt als Eugenie ein die Contenance pointenreich wahrendes Muttertier, das für den Flirt der Tochter nur eine Order kennt: "Töten!" Adel verpflichtet, vor allem eine verliebte junge Frau. Stolz erhobenen Hauptes mit schmachtendem Blick offenbart Magdalena Mair Olympias innere Zerrissenheit. Leonhard Srajer ist ihr passioniert glühender Verehrer Barna, der seine "Ermordung" mit einer List rächt. Das Salz der Komik streuen Stefan Wancura als pflichtbewusster Oberstleutnant Krehl und Clemens Aap Lindenberg als sich ins Phlegma flüchtender Albert bei. Hubert Wolf ist als General des Kaisers würdevolles Ebenbild. Kräftiger Beifall. (kasch)

Fazit: Fein geschliffenes Sommertheater in malerischem Ambiente.

Bis 16. 8., je 20.15 Uhr; ab 11. 7. zudem "Da Jesus und seine Hawara", Infos, Karten: 0681 84267366, festspiele-schloss-tillysburg.at

mehr aus Kultur

 "Kottans Kiberer" und dieFröschinnen der Fledermaus

Anton Bruckners Meistersinger

Bürgermeister gestattet Aufsichtsräten Einsichtnahme in Kerschbaums Dienstvertrag

Meister des Stahls: Richard Serra ist tot

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen