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Weißmanns neue Herausforderung

Von Helmut Atteneder   04.Dezember 2021

Roland Weißmann wird gleich zu Beginn seiner Tätigkeit als ORF-Generaldirektor im Jänner ein politisch motivierter kälterer Wind entgegenblasen - wenn sich im Mai der ORF-Stiftungsrat per Gesetz neu konstituieren muss.

Weißmann war am 10. August mit 24 Stimmen – die allesamt dem bürgerlichen Lager zuzurechnen waren – mit absoluter Mehrheit zum ORF-General gewählt worden. Hinter den Kulissen werkte Gerald Fleischmann an der Bestellung, damals mächtiger Medienbeauftragter des damaligen Bundeskanzlers Sebastian Kurz. Fleischmanns Verbinder im Stiftungsrat war der türkise Freundeskreisleiter Thomas Zach. Das generalstabsmäßige Ins- Amt-Heben von Roland Weißmann wurde vielfach als Ergebnis "guter Gespräche" interpretiert, wiewohl dem gebürtigen Linzer Weißmann auf jeden Fall hohe Sachkompetenz attestiert wird.

Seit gestern ist die Ausgangslage anders, weil sich die ÖVP nach der Regierungsumbildung nun wieder eher schwarz denn türkis darstellt. Soll heißen, die Bundesländer haben wieder mehr politischen Einfluss und werden diesen durch die Entsendung "adäquater" Vertreter in das ORF-Aufsichtsorgan einfordern. Derzeit ist der Stiftungsrat (der alle vier Jahre neu gewählt werden muss) noch ein Spiegelbild der einstigen türkis-blauen Regierung. Den Vorsitz hat der blaue Ex-Vizekanzler Norbert Steger.

Thomas Prantner, einer von Weißmanns Konkurrenten bei der Wahl des Generaldirektors, wird den ORF im nächsten Herbst "in bestem Einvernehmen" verlassen. Prantner: "Es wurde mir eine Management-Tätigkeit im Haus als Hauptabteilungsleiter angeboten, ich habe mich aber dazu entschieden, das Unternehmen nach 33 Jahren zu verlassen." Prantner wird bis dahin unter anderem als Prokurist in der Technischen Direktion bei der Neuaufstellung des ORF mitzuwirken. Seine persönlichen Karriere-Highlights waren die Gründung der ORF-TVthek 2009, der ORF-Radiothek 2019 und die Kandidatur bei der Wahl zum Generaldirektor 2021, so Prantner.

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25. April 2024