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Vom Sehen und Gesehenwerden

13.Oktober 2021

"Wir haben bereits begonnen", teilt Iris Heitzinger dem Posthof-Publikum am Montag mit. Ein sachdienlicher Hinweis. Denn die neue Arbeit "Umherirrende Porträts" der Tänzerin und Choreografin aus Waizenkirchen mit der spanischen Group LaBolsa entsteht als "Komposition in Echtzeit". Vier Tänzerinnen und ein Tänzer schlagen ein "kollektives Porträt" vor, das "die Fragilität des Individuums innerhalb der Gruppe und die Notwendigkeit der Menschheit widerspiegelt, Teil von etwas zu sein, das größer ist als das Selbst", verrät das Programmblatt. Die Tänzer blicken ins Publikum, selbiges auf sie. Was wird sichtbar, wenn man sichtbar ist? Wie wollen wir gesehen werden, was vielleicht verbergen?

Der tänzerische Reigen lässt Fragen kreisen, befeuert von Humor. Etwa, wenn eine Kunstsprache für das Publikum übersetzt wird, wobei klar ist: Die Übersetzerin rettet sich selbst ins Erfundene. Konstruiert nicht jeder seine Wirklichkeit? Ein Schlagersänger ahnt nichts vom ihn verfolgenden Sesselträger im Rücken. Irgendwann schiebt sich der Sessel in seine Kniekehlen, er setzt sich doch. Ist der freie Wille bloße Illusion? Wie Helden geboren werden, erlebt man massenmanipulativ im Stadion. Rettende Komik, irrt man doch zuweilen selbst etwas durch die "Umherirrenden Porträts". Einige einführende Worte vorab? (kasch)

Fazit: Ein ansprechend getanzter Abend, der aber etwas rätselhaft bleibt. 8. 11.: editta braun company (14.10.: Gravity & Other Myths – verschoben auf 2023!)

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23. April 2024