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"Vom Neonazi zum Sportminister": ORF nahm Maschek-Folge vom Netz

Von nachrichten.at   12.April 2019

In dem Beitrag mit dem Titel Operation Hannibal, der bis Freitagnachmittag noch auf Youtube zu sehen war, dann aber von allen Plattformen verschwand, texteten die Kabarettisten unter anderem ein Interview zwischen ORF-Sportmoderator Ernst Hausleitner und Sportminister Heinz-Christian Strache (FPÖ), Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel neu.

In der Persiflage von Maschek wird Strache von Hausleitner mit den Worten "Vom Neonazi zum Sportminister - eine typisch österreichische Karriere" vorgestellt. Kanzler Kurz antwortete darauf mit einem Verweis auf Jugendsünden. Auch Schröcksnadel wurden von Maschek neue Worte in den Mund gelegt. Auf Hausleitners Frage, ob es in Österreich ausschließlich Rechtsradikale gäbe, antwortet dieser: "Austria is too small a  country for good rechtsradikalismus". 

"Rechtliche Prüfung verabsäumt"

Um das beizubehalten, stelle er seine Mittel, nämlich Skilifte und Wetterkameras, zur Verfügung. "Skilifte gegen Rechtsradikalismus", konstatiert Hausleitner in Mascheks Worten. Weiters zeigt die Episode einen Bergausflug von Innenminister Herbert Kickl – "Operation Hannibal" – benannt nach einem rechtsradikalen Netzwerk in der Bundeswehr. Die Wetterkameras auf den Bergen eigneten sich insbesondere für die "Überwachung von oben". 

"Der sendungsverantwortliche Unterhaltungsredakteur hat es verabsäumt, die Passage vorab rechtlich prüfen zu lassen. Der Sendungsteil 'maschek' wurde nach der TV-Ausstrahlung umgehend in der TVthek gesperrt", hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme des ORF. Welche rechtlichen Bedenken es genau gibt, blieb vorerst unklar. 

Aufregung im Netz

Im Netz war die Aufregung  über das plötzliche Verschwinden der Folge am Freitag groß. Nicht nur in der TVThek des ORF, auch auf Youtube und Facebook wurde der Beitrag gelöscht. "Medienkontrolle. Wenn man Ironie nicht verträgt", kritisierte etwa ein Nutzer. "Maschek ist jetzt auch auf Youtube der Zensur zum Opfer gefallen - schönes neues Österreich", schreibt ein anderer. In Windeseile verbreiteten sich Kopien der aktuellen Maschek-Folge auf Twitter. 

Die Künstler von Maschek haben am späten Freitagnachmittag eine laut eigenen Angaben "rechtlich einwandfreie" Version des Beitrags auf ihrer Facebook-Seite veröffentlicht. Die Passage "Vom Neonazi zum Sportminister - eine typisch österreichische Karriere" wurde ersetzt durch: "Heinz Christian Strache ist jetzt der Sportminister".

Das Video können Sie hier ansehen:  

 

Maschek: Der Welser Peter Hörmanseder, Robert Stachel, Ulrich Salamun sind seit 20 Jahren als satirische TV-Synchronsprecher erfolgreich. Populär haben sie ihre Auftritte in der ORF-Show "Willkommen Österreich" gemacht, wo maschek meist im Duo auftritt und dem aktuellen politischen Geschehen mit spitzer Zunge einen neuen Ton verleit. Ihre Satire-Videos erfreuen sich regelmäßig auch in Sozialen Medien großer Beliebtheit. 2012 wurde Maschek mit dem Mostdipf der OÖNachrichten prämiert.

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