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"Vogue"-Chefin wird 70 – und trägt noch immer Prada

Von OÖN   30.Oktober 2019

Die große dunkle Sonnenbrille setzt Anna Wintour nur ganz selten ab. "Sie ist unglaublich hilfreich, denn man kann verhindern, dass Menschen wissen, worüber man gerade nachdenkt", sagte die Chefin der US-Modezeitschrift "Vogue", die am kommenden Sonntag 70 Jahre alt wird. Zur Sonnenbrille gehören der akkurat geschnittene braune Bob mit Stirnfransen und ein Haute-Couture-Kleid.

Von all dem Interesse an ihrem Aussehen hält Wintour selbst allerdings nicht so viel. Es sei keine "strategische Entscheidung" gewesen. "Ich habe mich einfach gut damit gefühlt, das war alles. Ich bin ein Gewohnheitstier." Bei ihrer Arbeit hat Wintour spätestens seit dem Erfolgsfilm "Der Teufel trägt Prada" von 2006, in dem Meryl Streep die Magazin-Chefredakteurin spielt, den Ruf einer teuflisch-fiesen Chefin. Auch das ist ein Baustein der Marke geworden – und sie trägt es mit Fassung. "Manchmal gibt es da eine bestimmte Art von persönlicher Kritik gegen mich, die wahrscheinlich ein Mann in meiner Position nicht abbekommen würde", sagt die Mode-Ikone, die beim Londoner Nobel-Kaufhaus Harrods eine Ausbildung machte. Seit 1988 ist Wintour, die zwischen 1984 und 1999 mit dem Kinderpsychologen David Shaffer verheiratet war und mit ihm einen Sohn und eine Tochter hat, schon Chefredakteurin der "Vogue". Die Magazinwelt um sie herum hat sich währenddessen komplett verändert. Journalisten müssten heutzutage Standpunkte beziehen, davon ist Wintour, die jeden Tag vor 5 Uhr aufsteht, überzeugt.

Wintours Standpunkt ist dabei entschieden aufseiten der Demokraten: Die frühere First Lady Michelle Obama und die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton feierte sie auf dem Cover der "Vogue". Der Auftritt der derzeitigen First Lady Melania Trump im Hochzeitskleid auf dem Titelbild der "Vogue" 2005 bleibt dagegen bisher ihr einziger. Eine herzliche Beziehung hat Wintour dagegen mit der Queen. Seit 2017 darf sich Wintour nach Auszeichnung der britischen Monarchin "Dame" nennen, ein Jahr später saßen die beiden Frauen in der ersten Reihe der Londoner Modewoche. "Wir haben darüber gesprochen", erzählte Wintour, "wie lange wir beide schon unsere Jobs machen".

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19. April 2024