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"Visionen" auf der Geige

Von Karin Schütze, 11. Oktober 2019, 00:04 Uhr

Die Sinfonia Christkönig hebt am 13. Oktober das Violinkonzert "Visionen" von Stiliana Popova-Kuritko aus der Taufe. Warum das Orchester unter der Patronanz der Wiener Philharmoniker spielt, hat dessen Leiter Eduard Matscheko den OÖNachrichten erzählt.

Visionen" nennt die aus Bulgarien stammende und seit 2001 in Linz lebenden Komponistin Stiliana Popova-Kuritko ihr jüngstes Werk (mehr in "Auf ein Wort", rechts). Eine Vision hatte auch der Dirigent und Geiger Eduard Matscheko, als er 2001 den Chor in der Linzer Friedenskirche übernahm. "Ich wollte auch ein Orchester haben", erinnert sich der Linzer. Mit Bruckners Messe in e-Moll, Mozarts "Lauretanischer Litanei" oder Mendelssohns "Elias" ließ die damalige "Capella Christkönig" ab 2005 mit dem Chor aufhorchen und seit 2009 auch als eigenständiger Klangkörper. Dessen rund 45 Musiker sind überwiegend Mitglieder des Bruckner Orchesters, Lehrende des Landesmusikschulwerks und Studierende der Anton Bruckner Privatuniversität Linz.

Seit 2012 darf sich das Orchester über eine besondere Ehre freuen: "Wir sind das einzige Ensemble unter Patronanz der Wiener Philharmoniker, das ihnen nicht gehört", sagt Matscheko. Das bedeutet: "Ein philharmonischer Solist wird zweimal im Jahr bei uns eingeladen, dafür dürfen wir diesen Namen tragen." Wie das seitdem in "Sinfonia Christkönig" umbenannte Orchester zu diesem Ritterschlag kam? "Der Kontakt kam über Wolfram Ziegler – Cellist, Studienkollege und Mediävist – zustande. Nach einem Plenumsbeschluss der Philharmoniker bot uns der damalige Vorstand Clemens Hellsberg deren Patronanz an."

Im Mai 2015 debütierte die Sinfonia Christkönig, deren Konzerte mit rund 600 Besuchern allesamt nahezu ausverkauft sind, im Linzer Brucknerhaus. Drei Konzerte jährlich stehen jeweils unter einem thematischen Stern: "Heuer geht es um weibliche Heldinnen", sagt Matscheko. So erklingt am 13. Oktober, 16 Uhr, auch Beethovens "Leonore"-Ouvertüre. Und: "Mit Stiliana Popova-Kuritko haben wir erstmals eine Komponistin in der Reihe."

Note für Note

Solist deren Geigenkonzerts ist Maxim Brilinsky, erster Geiger der Wiener Philharmoniker. Das Stück sei ihm "zu leicht gewesen", erzählt Popova-Kuritko und lacht. In einem regen E-Mail-Verkehr habe man penibel Note für Note analysiert. "Könnte ich bis zum Tubaeinsatz noch etwas spielen?", wünschte sich der emsige Wiener Philharmoniker und fügte hinzu: "Ich freue mich sehr auf die Aufführung." Eine Freude, die Musiker, Dirigent und gewiss auch das Publikum mit ihm teilen mögen.

Karten: Pfarrkanzlei Christkönig (Wildbergstr. 30, 4040 Linz) von Mo.-Fr., 9-12 Uhr, 0680/505 3452 und OÖN-Tickethotline: 0732/7805-805. Beginn: 16 Uhr, Infos, Konzerte: www.sinfonia-christkoenig.at

 

Auf ein Wort mit  Stiliana Popova-Kuritko

„Musiker sind wie Gärtner“
Alle zwei Jahre vergibt das Land Oberösterreich das Anton-Bruckner-Stipendium. 2018 ging es an die bulgarische, in Linz lebende Komponistin und Pianistin Stiliana Popova-Kuritko für ihr Violinkonzert „Visionen“, das am 13. Oktober von der Sinfonia Christkönig und dem Wiener Philharmoniker Maxim Brilinsky als Solisten uraufgeführt wird.
 
Wie sind Sie zum Komponieren gekommen?
Stiliana Popova-Kuritko: Ich war fünf Jahre und konnte noch nicht schreiben, als ich jemanden hämmern gehört habe, so regelmäßig und mit Freude. Das habe ich am Klavier nachgespielt. Ich habe damals meinen Vater gefragt, ob er Komponistinnen kennt. Er kannte keine, und da habe ich hab’ mir geschworen, als Bursche aufzuwachsen. Ich habe mich lange versteckt: Ich habe Beethoven-Sonaten aufgeklappt und in den Heften versteckt meine Stücke gespielt.
 
Sie sind in Bulgarien geboren. Was hat Sie nach Linz geführt?
Wie zwei Millionen Studierende habe auch ich Bulgarien nach der unblutigen Revolution 1989 verlassen. Ich habe sieben Jahre als Popmusikerin auf einem Schiff mein Geld verdient und Hollywood-Broadway-Shows arrangiert. Musiker sind wie Gärtner: Sie müssen nicht, aber sie dürfen alle Blumen mögen. In Südafrika, dem einzigen Land, in das man mit einem bulgarischen Pass emigrieren konnte, habe ich meinen Mann, einen Österreicher, kennengelernt. 2001 bin ich dann nach Linz gekommen, wo ich an der Bruckneruniversität Komposition bei Gunter Waldek studiert habe. In Bulgarien hatte ich Klavier studiert.
 
Wie haben Sie die Zeit im kommunistischen Bulgarien erlebt?
Wir haben Coupons gehabt und einmal pro Woche Frankfurter. Um vier Uhr morgens haben wir uns in die Schlange gestellt für ein Kilo Frankfurter für eine ganze Familie. Du wachst auf und ein Kilo Käse kostet deinen Monatslohn.  
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