Unermüdlicher Theater-Berserker

Ein Gespräch mit Philipp Olbeter wuchs sich jedes Mal zu einer lustvollen Diskussion über Theater aus – über Spielpläne, Regie-Arbeiten, Bühnenbilder. Bis zu seiner Pensionierung 2017 zog er im Landestheater als Technischer Leiter nicht nur auf dem Schnürboden die Fäden. Zuletzt verantwortete er die technische Umsetzung von Produktionen des Regisseurs Robert Wilson und der katalanischen Theater-/Performance-Gruppe La Fura dels Baus, bei der sein Bruder Roland seit vielen Jahren mitwirkt.

Am Dienstag ist Philipp Olbeter nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 65 Jahren gestorben. "Wir haben einen allseits sehr geschätzten, langjährigen Kollegen und Freund verloren, dem wir stets ein ehrendes Andenken bewahren werden", so der kaufmännische Landestheater-Direktor Thomas Königstorfer.

Olbeter wurde 1954 in Hannover geboren, nach der Tischlerlehre arbeitete er unter anderem in der Staatsoper Stuttgart, wo er die Theatermeisterprüfung absolvierte, in den Stadttheatern Achen und Würzburg und bei den Bayreuther Festspielen. Ab 1995 begleitete er am Linzer Landestheater unzählige Inszenierungen. Obendrein war er Gastdozent für Theatertechnik an der University of Delaware in New York. 1998 war er Mitbegründer einer Initiative, die den Wiederaufbau des Bosnischen Nationaltheaters in Zenica zum Ziel hatte.

Philipp Olbeter ließ nie locker, bis er für Produktionen alles technisch Mögliche herausgeholt hatte. Zu großen Teilen sind Entwicklung und Erfolg von Linz als Theaterstandort auch ihm geschuldet. Seine Leidenschaft und seine Erfahrung und die Gespräche mit ihm werden fehlen.

Morgen, Freitag (14 Uhr), besteht die Möglichkeit, sich am Linzer Barbara-Friedhof von Philipp Olbeter zu verabschieden. Bis Sonntagabend liegt neben seiner Urne ein Kondolenzbuch.