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Und sie lesen trotzdem

Von Helmut Atteneder, 07. November 2020, 13:13 Uhr
Bild: Volker Weihbold

Der Buchhandel und Corona: Dramatischer Einbruch im März, rasante Aufholjagd danach. Jetzt hoffen alle auf das Weihnachtsgeschäft.

"Gib mir einfach irgendwas Lustiges bitte." Derartige Verkaufsgespräche hat der Linzer Buchhändler Alex Stelzer heuer oft geführt. "Die Leute wollen sich einfach unterhalten", sagt Stelzer, der bei seinen Kunden "eine gewisse Nachdenklichkeit" feststellt. Auch Sachbücher gehen gut, überraschend viele, die die "Spanische Grippe" behandeln.

Die klassischen Buchhandlungen und die Pandemie – das ist eine Berg- und Talfahrt. Während Lockdown I stürzten die Verkaufsumsätze beim Gesamtbuchverkauf (neben Buchhandlungen auch der Verkauf in Tankstellen, Lebensmittelgeschäften und Trafiken) um 50 bis 60 Prozent ab – inklusive Online-Bestellungen. "Dann begann eine Aufholjagd, und im Moment liegen wir knapp fünf Prozent hinter dem Vorjahr", zieht Gustav Soucek, Geschäftsführer des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels eine literarische Corona-Zwischenbilanz.

Wenn man die Situation beim klassischen, stationären Buchhändler durchleuchtet, ist das Umsatzbild dramatischer. Soucek: "Da stehen wir aktuell bei einem Minus von zehn Prozent." Wenig überraschend ist der Verkauf von Reiseliteratur heuer um rund 50 Prozent abgestürzt.

Bücherautomat, 23.12 Uhr

Mit innovativen Ideen hat sich die Linzerin Melanie Hofinger gegen den virusbedingten Umsatzeinbruch gestellt. Die 27-Jährige, die Anfang des Jahres die Buchhandlung Neugebauer in Linz übernahm, hat in Mauthausen und Lambach neue Filialen eröffnet. Im August stellte Hofinger vor einer Filiale in der Linzer Harrachstraße einen Buchautomaten mit Neuerscheinungen auf. "Der läuft sehr gut", sagt sie – und wundert sich, warum der Automat genau um 23:12 Uhr am meisten genutzt wird. Umsatzmäßig ist Hofinger über den Werten von 2019. Besonders gefragt sind Kinderbücher, gefolgt von Belletristik.

Positive Signale kommen auch aus der Braunauer Buchhandlung von Stephan Lauf: "Wir haben den Lockdown gut überstanden, weil wir schon seit langem einen eigene Online-Schiene aufgebaut haben. Es war zwar eine Mörderhack’n, all die Packerl zu verschicken, aber wir haben dadurch auch viele neue Kunden gewonnen." Demnächst geht ein Newsletter an die Kundschaft. Arbeitstitel: "Bücher, die einen Lacher kosten".

Auf ein breites Grinsen hofft auch Hauptverbandschef Gustav Soucek für das Weihnachtsgeschäft, denn mehr als ein Drittel des jährlichen Gesamtumsatzes fällt in die stille Zeit. Große Erwartungen setzt Soucek auch in das Buch "Das verheißene Land" von Barack Obama. Es erscheint am 17. November.

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Autor
Helmut Atteneder
Redakteur Kultur
Helmut Atteneder

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