Über Ilse Aichingers Linzer Kindheit
Die Ausstellung im StifterHaus läuft noch bis 3. Mai.
Die Schriftstellerin Ilse Aichinger wurde 1921 in Wien geboren, ihre ersten Lebensjahre verbrachte sie aber in Linz. Mit einer ebenso schön wie klug gestalteten Ausstellung erinnert das StifterHaus daran, dass Aichingers Linzer Kindheit für das Werk der Autorin keineswegs folgenlos geblieben ist.
Kuratorin Christine Ivanovic fokussiert aussagekräftige Texte von Ilse Aichinger und wesentliche biografische Zusammenhänge. Ilse Aichingers Vater Ludwig war hauptberuflich Fachlehrer an der Bürgerschule. Nebenher engagierte er sich im städtischen Kulturleben für Literatur und schrieb poetische Texte, die eine gewisse Begabung verraten. Mutter Berta Aichinger war damals eine bekannte Persönlichkeit: Im Archiv der Stadt Linz findet man zahlreiche Dokumente, die das Engagement der Jugendamtsärztin für die Aufklärung der Bevölkerung in Gesundheitsfragen belegen.
Das familiäre Spannungsfeld Medizin-Kunst spiegelt sich in Ilse Aichingers Biografie. Bevor sie sich entschloss, als freie Schriftstellerin zu leben, studierte sie fünf Semester Medizin. Zu den Freunden der Familie gehörte Ernst Koref, der spätere Bürgermeister. (schach)
Ausstellung: "Das grüne Märchenbuch aus Linz. Ilse Aichinger (1921–2016)". Die Ausstellung läuft noch bis 3. Mai 2022, Dienstag bis Sonntag, 10 bis 15 Uhr.