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Trump vs. Fox: Das bittere Ende einer langen Medienliebe

Von Helmut Atteneder, 01. Dezember 2020, 00:04 Uhr
Donald Trump, noch bis vor kurzem oft telefonisch zugeschalteter Gast in der Sendung „Fox & Friends“, wendet sich nach verlorener Präsidentschaftswahl anderen potenziellen „Hausmedien“ zu. Bild: Fox

WASHINGTON. Ohne den TV-Sender hätte es keinen US-Präsidenten namens Trump gegeben. Jetzt distanziert sich Fox, Trump tobt.

"Sie haben vergessen, wer sie erfolgreich gemacht hat. Sie haben die Goldene Gans vergessen. Der größte Unterschied zwischen den Wahlen 2016 und 2020 war FoxNews."

Donald Trump hatte sich am 12. November in Rage getwittert. Für ihn war klar, dass er die eben geschlagene US-Präsidentschaftswahl deswegen verloren hatte, weil sein bisheriger Haus-und-Hof-Sender, das rechtskonservative Fox News, plötzlich aufmüpfig geworden war. Gleichzeitig machte sich Trump über die Quoten des Senders lustig, die zwei Wochen nach der Wahl um rund ein Drittel eingebrochen waren.

Was den 74-Jährigen so wütend gemacht hat: Fox war der erste Sender, der Joe Biden in Arizona zum Sieger erklärt hatte. Hätten das die von Trump als "Fake-Sender" bezeichneten, in Wahrheit aber seriös berichtenden CNN oder MSNBC getan, wäre das für den Präsidenten das Resultat einer ultralinken Verschwörung gewesen. Auch der Umstand, dass Fox-Journalisten nach einer Pressekonferenz des Präsidenten sagten, dass es für Trumps Vorwürfe eines Wahlbetrugs keine Beweise gebe, glich einer Art Majestätsbeleidigung.

Selbst der ultrarechte Fox-Moderator Tucker Carlson, der vor laufender Kamera teilweise extremer agiert hat als Donald Trump selbst, hatte in den vergangenen Tagen Beweise für die von Trump immer wieder ins Spiel gebrachten Verschwörungstheorien verlangt.

"Fox will seine Reputation nicht völlig aufs Spiel setzen und zeigt mit diesen Statements: Wir wollen nicht unbedingt mit dem Herrn Trump untergehen", sagt der Wiener Politikberater Thomas Hofer, der sein Handwerk auch an der Universität in Washington gelernt hat.

Die neue Strategie kostet den rechtskonservativen Sender, den Rupert Murdoch 1996 gegründet hatte, weil er großes Potenzial im politisch rechtsgerichteten Amerika gesehen hatte, viele Seher. Im Gegensatz dazu legen CNN und MSNBC zu. Das könnte sich auch auf die Werbegelder, die wegen Corona im kommenden Jahr um 13 Prozent sinken werden, auswirken. Das Handelsblatt beruft sich in einem entsprechenden Bericht dabei auf das Marktforschungsunternehmen Kagan.

Die goldenen Zeiten, die Trump eine journalistisch oft unwidersprochene Bühne und Fox News Rekordquoten gebracht haben, sind also offenbar Geschichte. Thomas Hofer dazu: "Fox hat die Reißleine gezogen. Nichts gegen Quote, aber wenn das die einzige Maxime ist, dann wird das irgendwann einmal zu einem Problem. Wenn man das Publikum an diese Form der Brachialrhetorik gewöhnt und dann mit dem Posterboy bricht, dann geht natürlich ein Teil dieser emotional schwer aufgeladenen Zuseher enttäuscht weg."

"Fox schlimmer als Fake News"

Donald Trump hat für die Enttäuschten auch schon ein neues mediales Auffanglager. "Fox ist schlimmer als Fake News. Ich schlage einen Wechsel zu OAN vor. Die machen einen fairen und ausgeglichenen Job", heißt es in einem Tweet. Hinter diesen drei Buchstaben steckt der Sender "One America News Network". In der Moderatorin und Anwältin Christina Bobb hat Trump eine ultratreue Unterstützerin. In ihrem kommentierenden Format "Weekly Breefing" behauptet sie unablässig: "Trump won".

OAN streut immer wieder abstruse Verschwörungstheorien, auch was die Coronakrise betrifft. YouTube hat den Sender deswegen eine Woche lang gesperrt. Donald Trump, der zusätzlich auch den Sender Newsmax und den rechtsgerichteten Twitter-Konkurrenten Parler gelikt hat, twitterte dazu: "Zeit, OAN und Newsmax reich zu machen. Fox ist für mich gestorben."

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Autor
Helmut Atteneder
Redakteur Kultur
Helmut Atteneder

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14  Kommentare
14  Kommentare
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Orlando2312 (22.252 Kommentare)
am 02.12.2020 13:33

Laut einer Meldung in RadioOÖ versucht der orange Trump jetzt, für sich und seine Familie im Vorhinein eine Amnesty zu installieren.

Das zeigt doch nur allzu deutlich, dass der Fake-Präsident ziemlich viel Dreck am Stecken haben muss. Der Typ ist eine Schande für die USA.

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CedricEroll (10.828 Kommentare)
am 01.12.2020 13:15

Die "Reputation" war Fox schon immer schnurz. Zumindest die journalistische. Das Ziel von Rupert Murdoch mit seinen Medien war ist und ist immer, rechtskonservative Ideologie zu vebreiten und Kohle zu machen. Das hat schon mit seinen Boulevardblättern in Großbritannien zu Thatchers Zeiten angefangen. Von rechtsextremer Ideologie ohne Kohle, weil die werbenden Unternehmen abspringen, hat er aber nichts. Ist er jedoch auch selber schuld, indem er (zu) lange zugelassen hat, dass sich der Sender durch und mit Trump immer weiter nach rechtsaußen bewegte.

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meisteral (11.616 Kommentare)
am 01.12.2020 12:55

Wo bleibt eine abstruse Richtigstellung/Stellungnahme/Durchhalteparole des österreichischen Pressesprechers @Penunce?

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misterx (1.665 Kommentare)
am 01.12.2020 12:32

MSNBC berichtet seriös? Muss ich verpasst haben.

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meisteral (11.616 Kommentare)
am 01.12.2020 13:03

Penunce2.0?

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meisteral (11.616 Kommentare)
am 01.12.2020 17:42

Penunce2.0?

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potatschnik (131 Kommentare)
am 01.12.2020 12:13

Der Typ ist nur mehr peinlich und im neuen Jahr dann Geschichte!
Nur wird es viel aufzuarbeiten geben.
Dass die USA eine gefährdete Demokratie sind, hat er fortlqaufend bewiesen. Das Recht ging da nicht mehr vom Volke aus...
Diese Präsidentschaft hat offenkundig gemacht, dass der Inhaber dieses Amtes zu viel Machtbefugnis besitzt und dass, wenn dieses Amt einem dubiosen Charakter zufällt, es gegen offenkundiger Machtmissbrauch - siehe das ständige Erfinden "alternativer Fakten" - nur unzulängliche Abwehrmechanismen gibt.

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voecklamalus (1.503 Kommentare)
am 01.12.2020 12:30

Aber er gab auch was Positives: TTIP war in seiner Zeit aus dem Spiel

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Orlando2312 (22.252 Kommentare)
am 01.12.2020 09:34

Bemerkt der Trumpel schön langsam, dass er für Fox nichts anders war als ein nützlicher Idiot.

Er wird rasch in der Versenkung verschwinden, aber nicht aus den Erinnerungen der Menschen. Am schönste wäre es, wenn er dort landen würde, wo der Schurke hingehört, nämlich ins Häfn.

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ElimGarak (10.744 Kommentare)
am 01.12.2020 10:18

New Yorks Staatsanwaltschaft ist ohnehin nahe dran denn sehr sehr bald MUSS Trump seine Steuererklärungen vorlegen. So ganz ohne Immunität wird es schwerer für Trump...

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hongar (483 Kommentare)
am 01.12.2020 11:35

Leider wird er nicht in der Versenkung verschwinden. Er und seine korupten Kinden, Schwiegerkinder stecken bis über die Ohren in Schwierigkeiten. Er wird alles kommentieren und so viele Probleme wie möglich für Biden machen. Man sollte ihn in eine für geidtig abnorme Rechtsbrecher einliefern.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 01.12.2020 00:45

Auch Fox und Murdoch reiten eben keinen toten Gaul.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 02.12.2020 01:05

Totgesagte leben länger.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 02.12.2020 01:06

Allen Unkenrufen zum Trotz.

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