Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Troja: Ewige Quelle von Mythos und Inspiration

20. November 2019, 14:24 Uhr
Schöne Helena in Troja
 Auch Hollywood ist von dem Mythos "Troja" fasziniert. Ein Bild vom gleichnamigen Film mit Orlando Bloom und Diane Kruger als schöne Helena Bild: ORF

Von Homer bis heute: Die Faszination des Schicksals der antiken Stadt Troja ist ungebrochen. Eine Ausstellung im British Museum in London versucht Antworten zu finden.

Was haben Christa Wolf, Cy Twombly, Margaret Atwood, Brad Pitt, Shakespeare und Lucas Cranach mit der über 3.000 Jahre alten Geschichte der antiken Stadt Troja zu tun? Allerhand, wie eine neue Ausstellung im British Museum in London belegen will. 

Die seit Jahrtausenden andauernde Faszination über die Helden und Heldinnen der Antike, ihr Einfluss auf Literatur, Malerei, Musik, Volksbräuche und Kriegsführung wird anhand von rund 300 Exponaten untersucht. Etwa ein Drittel davon kamen aus den Staatlichen Museen Berlin, darunter zahlreiche Originalfunde des deutschen Kaufmanns und Archäologen Heinrich Schliemann.

Es ist die erste große Troja-Schau in London, seit Schliemann im Jahr 1877 am selben Ort seine Funde präsentierte. Für Museumschef Hartwig Fischer hat die Schau "Troja: Mythos und Realität" hochaktuelle Relevanz: "Die Helden sind zugleich auch die Mörder. Es geht um Zerstörung, Gewalt, Konflikt, Trauer und Verlust. Diese Ausstellung ist ein Appell, Gewalt und Zerstörung zu beenden", sagte Fischer der dpa. "Sie fordert zum Nachdenken darüber auf, wie sich Entscheidungsfreiheit, Ethos und Schicksal zueinander verhalten."

Gleich am Eingang wird dem Besucher der zeitgenössische Bezug vor Augen geführt. Eine Installation des britischen Bildhauers Anthony Caro überträgt die Brutalität der Trojanischen Kriege auf die Balkankonflikte der 1990er Jahre, und der US-Künstler Cy Twombly vermittelt die "Rache des Achilles" mit dem Gemälde einer blutigen Speerspitze. "Wir erkennen uns in den menschlichen Aspekten der Hauptakteure wieder", sagte Villing dazu.

Ein gigantisches Holzskelett eines Trojanischen Pferdes schwebt über dem Hauptteil der Ausstellung mit zahllosen Funden prächtig bemalter antiker Vasen, reichlich verzierter Marmorsarkophage, Helmen und vergoldeter Schilde. Zu den Starleihgaben gehören zwei römische Silberbecher mit Szenen aus Homers "Ilias", die laut Katalog in einem eisenzeitlichen Häuptlingsgrab im dänischen Hoby gefunden wurde. Eine Marmorstatue des "Verwundeten Achilles" aus dem frühen 19. Jahrhundert wurde vom englischen Landschloss Chatsworth ausgeliehen. Der Pfeil in der Ferse des Achilles wurde eigens für die Ausstellung neu vergoldet.

Die Sektion Troja und die Archäologie erzählt die Geschichte der Ausgrabungen - im heutigen Nordwesten der Türkei - und setzt sich dabei kritisch mit Schliemanns Methoden, Schlüssen und Bewertungen auseinander. Die von ihm entdeckte "Verbrannte Stadt" sei nicht das Troja des Trojanischen Kriegs gewesen, wird erläutert. "Er machte übertriebene Angaben über seine Funde, um seine Theorie zu untermauern", heißt es in der Ausstellung. "Er (Schliemann) war ein großer Eigenpublizist, und wir wissen heute, dass er falsch lag. Sein Troja war rund 1.000 Jahre zu früh", so Kuratorin Villing.

Plakate zum Hollywoodfilm "Troja" mit Brad Pitt und literarische Bezüge von Schriftstellerinnen wie Christa Wolf, Pat Barker und Margaret Atwood sollen die moderne Auseinandersetzung mit dem Mythos von Troja belegen. "Wir haben keine Chance gegen eine Zeit, die Helden braucht", wird aus Wolfs Erzählung "Kassandra" zitiert.

Unter den zahlreichen Gemälden, die von Legende und Wahrheit über Troja inspiriert wurden, ist auch "Das Urteil des Paris" von Lucas Cranach d. Älteren zu sehen, das der Queen gehört. Die Ausstellung schließt mit einer großen Fotoaufnahme von Sophia Schliemann, der Ehefrau des Forschers, die sich 1874 mit Nachahmungen des Schmucks der schönen Helena von Troja zierte.

mehr aus Kultur

Ein 23-Jähriger inszeniert beim Lehar-Festival

"Vale Tudo": Ein Rap-Album ohne Regeln

Absagenserie bei Song Contest wegen Gaza-Krieg

Kunstschau in Gmunden: Die utopische Welt der Moosmenschen

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen