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Thomas Kerbl wollte zurücktreten

03.Mai 2021

Thomas Kerbl hatte sich auch für das Rektorat der Bruckneruni (ABPU) beworben. Seit knapp 30 Jahren lehrt er dort, seit 2009 ist er Dekan für künstlerische Studien. Mit den OÖN sprach er, nachdem sich der Unirat für Martin Rummel entschieden hatte.

OÖNachrichten: Wie waren Ihre Reflexe, nachdem klar war, dass Sie nicht Rektor werden?

Thomas Kerbl: Mich hat die Nachricht erreicht, als der Flügel von Friedrich Gulda im Saal aufgestellt wurde. Nach einem Jahr Verhandlungen konnte ich den Nachlass Guldas und seinen Steinway für die Uni sichern. Der externe Headhunter informierte mich mit den Worten "Man hat sich für einen externen Besen entschieden". Da habe ich emotional reagiert und aufgelegt – die Exzellenzen der Bruckneruniversität sind keine Besenkammer, und die Position eines Rektors damit in Verbindung zu bringen, ist skandalös. Eine Entscheidung der Kommission ist zur Kenntnis zu nehmen, dies war mir bereits vor meiner Bewerbung bewusst. Das ist wie bei Orchester-Probespielen, Hearings und Wettbewerben Alltag in unserer Branche.

Werden Sie an der ABPU bleiben?

Nach dieser Art, eine Entscheidung mitgeteilt zu bekommen, war meine erste Reaktion, bereits am Montag von meiner Funktion zurückzutreten, war ich doch in all meinen Funktionen im Vizerektorat im vergangenen Jahr wöchentlich teilweise sechs bis sieben Tage im Haus. Letztendlich werde ich mein Amt so wie vorgesehen am 30. September verlassen: Bei uns beginnt gerade eine dichte Phase an Berufungsverfahren für Nachbesetzungen, die Prüfungen stehen bevor und viele Sitzungen. Und wie ich schon im Hearing gesagt habe: "Alle sitzen wir hier nur aus einem Grunde: zum Wohl unserer Studierenden." Ab 1. Oktober werde ich zurück in meine Universitätsprofessur für Lied und Oratorium gehen. Die Verantwortung für alles, was da kommt, müssen die Nachfolger tragen. Ein Gefühl der Erleichterung beginnt sich langsam einzustellen.

Wie wird sich die Rektoratsentscheidung auf den Weg der Uni auswirken?

Seit ungefähr zwei Wochen haben wir eine neue Universitätsdirektorin für Finanzen und Verwaltung (Tina Gruber-Mücke, die OÖN berichteten). Die muss sich jetzt mal einleben und den Betrieb mit viel Unterstützung kennenlernen. Das ist enorm viel Arbeit, und wir sind noch immer mitten in ständiger Covid-19-Krisenbewältigung. Zur Auswirkung ist zu sagen, dass auf die Neubesetzung des Rektorats, Herrn Martin Rummel, eine intensive Auseinandersetzung der kommenden Post-Corona-Probleme zukommen wird. Eine genaue Prognose möchte ich nicht weiter ausführen. (pg)

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20. April 2024