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The Who: Die ewigen Streithanseln haben es tatsächlich immer noch drauf

Von Lukas Luger, 06. Dezember 2019, 00:04 Uhr
The Who: Die ewigen Streithanseln haben es tatsächlich immer noch drauf
In ewiger Hassliebe verbunden: Die beiden "The Who"-Chefs Pete Townshend und Roger Daltrey (r.)

Die britischen Rock’n’Roll-Haudegen liefern mit "WHO" eine tolle Comeback-Platte ab

Sie hassen sich mit inbrünstiger, ja fast kindlicher Leidenschaft. Nicht einmal für die Aufnahmen der elf neuen Songs konnten sich Gitarrist und Songschreiber Pete Townshend (74) und Sänger Roger Daltrey (75) überwinden, gemeinsam im selben Tonstudio zu stehen. Stattdessen schickten sie MP3-Files hin und her. Nichtsdestotrotz, mit dem heute erscheinenden "WHO" legen die beiden The-Who-Streithanseln ein überraschend überzeugendes Comeback-Album vor. 13 Jahre hat’s gedauert, bis sich die ikonische britische Rockband mit neuem Material zurückgemeldet hat. Ganz ehrlich, hat nach der enttäuschenden "Endless Wire"-LP irgendjemand darauf gewartet? Wohl eher nicht.

Doch sofort nach den ersten Takten des Openers "All The Music Must Fade" ist klar: Die konfliktgestörten Herren sind auf ihrem zwölften Studioalbum in ausgezeichneter Form. "I don’t care", faucht der 75-jährige Daltrey da zu den herrlich rumpelnden Gitarrensounds seines ewigen Kompagnons. "I know you gotta hate this song". Was für eine Ansage!

Durchwegs exzellentes Material

Zu hassen gibt’s auf "WHO" aber nur wenig. Okay, das abschließende "She Rocked My World" ist arg schwachbrüstig und fad geraten, und die süßliche Weltverbesserungsnummer "Beads On One String" fällt in die Kategorie "Das Gegenteil von ,gut’ ist ,gut gemeint’". Der Rest von "WHO"? Durchwegs exzellent. Auch weil Roger Daltrey sich stimmlich präsent und vielseitig präsentiert und Townshend seine Gitarre derart inspiriert würgt, dass eine Freude ist. Das Wichtigste aber: Das Songmaterial ist dieses Mal von erster Güte und belehnt lässig die Vergangenheit, ohne aber darin zu verharren.

Die bluesige Guantánamo-Anklage "Ball and Chain" gerät bissig, wütend und eingängig, das spaßige "I Don’t Wanna Get Wise" nimmt den eigenen Werdegang von den "rotzfrechen Kids" von einst zu den "satten, aufgeblasenen, eingebildeten Besserwissern" von heute aufs Korn. Thematisch ähnlich gelagert ist der flotte, von Townshends Bruder Simon geschriebene Folk-Stampfer "Break The News" über die Freuden des Alters. Ihre psychedelische Rockopern-Zeit belehnen The Who gekonnt mit dem hymnischen Doppelpack "Hero Ground Zero" und "Street Song", wobei Letzteres den Brand im Londoner Grenfell Tower mit 72 Todesopfern verhandelt. Das knackige "Rockin’ In Rage" hätte problemlos auf "Quadrophenia" gepasst, während der Shuffle "Detour" positiv an ganz frühe Sixties-Großtaten erinnert.

Das gute Aussehen und der Glamour sei ihnen abhanden gekommen, sagte Roger Daltrey vor einigen Tagen. Entscheidender Nachsatz: "Was uns bleibt, ist die Musik, und wir werden sie so frisch und kraftvoll wie immer präsentieren." Dieses Versprechen haben The Who gehalten. Eindrucksvoll.

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Autor
Lukas Luger
Redakteur Kultur
Lukas Luger
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