Sonja Ziemann, der deutsche Kinostar, ist tot
Sonja Ziemann, einer der großen deutschen Leinwandstars der Nachkriegszeit, starb am Montag im Alter von 94 Jahren.
Geboren wurde Ziemann am 8. Februar 1926 nahe Berlin, wo sie auch erste Erfolge feierte. Schon im Alter von 15 Jahren hatte sie erste kleine Engagements als Tänzerin im Berliner "Plaza" und trat bald darauf als Soubrette in Operetten auf. Ihren Durchbruch feierte sie 1950 an der Seite von Rudolf Prack mit der Operettenverfilmung "Schwarzwaldmädel".
Beruflich löste sie sich 1958 von ihrem mädchenhaften Image und wagte sich mit dem polnischen Film "Der achte Wochentag" ins Charakterfach. Danach spielte Ziemann in anspruchsvolleren Filmen wie "Hunde, wollt ihr ewig leben" (1959), "Menschen im Hotel" (1959) oder "Frühstück mit dem Tod" (1964) und "Die Brücke von Remagen" (1969).
Seit Mitte der 60er Jahre konzentrierte sich Ziemann zunehmend auf Theater und Fernsehen. Großen Erfolg auf der Bühne hatte sie als Eliza im Musical "My Fair Lady" in München (1962) oder in Tennessee Williams’ Drama "Endstation Sehnsucht", für das sie 1973 zusammen mit Götz George auf Europatournee ging.
Private Schicksalsschläge
Privat musste die Schauspielerin einige Schicksalsschläge verkraften: Ihre Ehe mit dem polnischen Autor Marek Hlasko scheiterte. Kurz nach der Scheidung im Jahr 1969 starb Hlasko an einer Überdosis Schlafmittel. Ziemanns Sohn erlag 1970 kurz vor seinem 17. Geburtstag einem Tumor. Ihrem Sohn widmete Ziemann ihre 1998 erschienene Autobiografie "Ein Morgen gibt es immer". In den vergangenen Jahren hatte sich Sonja Ziemann weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.