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So kommt Europas Kulturhauptstadt 2024 in Fahrt

Von Herbert Schorn   14.Februar 2020

Jubel und Überraschung waren groß, als am 12. November das Salzkammergut mit der Bannerstadt Bad Ischl den Zuschlag für den Titel "Europäische Kulturhauptstadt 2024" erhielt. Nun hat das Team die Mühen der Ebene erreicht – und muss binnen weniger Monate ein 30-Millionen-Euro-Projekt auf organisatorische Beine stellen, um die Basis für künstlerisch anspruchsvolle Arbeit zu legen.

Wie das gelingt, erläutern die drei 2024-Direktoren Heidi Zednik, Petra Kodym und Gottfried Hattinger im OÖN-Gespräch.

  • Zwischen Euphorie und Befindlichkeiten: "Der Zuschlag führte zu einem super Effekt", sagt Gottfried Hattinger, der derzeit als Festivalkurator in Stuttgart tätig ist. "Aus der Euphorie ist eine Gemeinsamkeit der teilnehmenden Gemeinden quer über alle politischen Lager entstanden." 20 Gemeinden sind bis jetzt dabei, weitere können bis Ende Juni andocken. Diese Vielzahl bedeutet viel Koordinierungsarbeit, denn das Interesse ist groß, sagt Zednik: "Bei uns kommen täglich Ideen für Projekte herein. Alle wollen mitmachen." Doch der Andrang hat auch seine Schattenseiten, etwa "viele Begehrlichkeiten und Ängste, zu kurz zu kommen". Das sei unbegründet, sagt Kodym: "Wir starten erst 2021 die erste Projekteinreichphase."
  • Gemeindetouren: Noch im Frühjahr starten die drei Direktoren mit ihrem Team gleich zwei Informationstouren. Zum einen besuchen sie alle Gemeinden und loten mit den Verantwortlichen Möglichkeiten der Zusammenarbeit aus. Zum anderen sind vier bis fünf öffentliche Veranstaltungen geplant, um alle Interessierten zu informieren.
  • Name ist fix: Das Projekt wird "Salzkammergut 2024" lauten. Die GmbH wird im Frühjahr gegründet, danach folgt die Ausschreibung aller weiteren Posten. Erstmals für eine Kulturhauptstadt ist kein Intendant geplant, sondern ein siebenköpfiges Direktorium. Kodym: "Wir wollen keinen Solo-Machthaber. Alle Entscheidungen werden im Team getroffen." Bis Ende 2020 kommen noch vier Direktoren und ein kaufmännischer Leiter dazu. Dass auch das Festival der Regionen 2021 mit verblüffend ähnlichem Programm ins Salzkammergut zieht, "hat uns überrascht", sagt Zednik. "In die Entscheidung waren wir nicht eingebunden." Man werde "harmonieren", aber keine gemeinsamen Projekte entwickeln.
  • Das Konzept: "Kultur ist das neue Salz" lautet der Leitspruch, der entlang von vier Leitlinien umgesetzt werden soll: "Macht der Tradition", "Kraft der Gegenkultur", "Auswirkungen des Hypertourismus" und "Durst auf Rückzug". So wird in einem der Projekte Hallstatt für ein paar Stunden verschwinden. Der Ort wird mithilfe von Projektionen, die das in China nachgebaute Hallstatt zeigen, überstrahlt. Gleichzeitig findet eine Konferenz über Städte, die vom Tourismus überrollt werden, statt. Außerdem ist geplant, bei "Art your village" in jeder Gemeinde eine Künstlerin / einen Künstler zu verankern, die/der die jeweiligen lokalen Bedürfnisse in Projekten verarbeitet. 

>>> Die Teilnehmer:  20 Gemeinden sind derzeit an Bord. In Oberösterreich: Bad Ischl als Bannerstadt, Gmunden, Laakirchen, Bad Goisern, Gosau, Scharnstein, Vorchdorf, Obertraun, St. Konrad, Ebensee, Hallstatt, Roitham, Pettenbach, Grünau, Steinbach/Attersee und Traunkirchen.

In der Steiermark: Bad Aussee, Altaussee, Grundlsee, Bad Mitterndorf. Nicht dabei sind die Wolfgangsee-Gemeinden St. Wolfgang, Strobl und St. Gilgen. Aus Pinsdorf und Kirchham gibt es „positive Signale“, Gschwandt und Ohlsdorf hätte das Direktorium gerne dabei. Interessierte Gemeinden können sich bis 30. Juni melden.

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29. März 2024