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"So etwas Kompliziertes wie Sex lässt sich nicht vertraglich regeln"

Von Lukas Luger, 14. September 2019, 00:04 Uhr
"So etwas Kompliziertes wie Sex lässt sich nicht vertraglich regeln"
Nina Proll (Nicoletta, 3. von links) und Martina Ebm (Caro, ganz links) melden sich mit neuen Intrigen und Liebeswirren zurück. Bild: ORF

"Vorstadtweiber": Ab Montag zeigt ORF eins (20.15 Uhr) die zehn neuen Folgen der vierten Staffel der Erfolgsserie.

Die "Vorstadtweiber" sind zurück – und als die Leiche eines Geschäftsmannes gefunden wird, bröckelt die vermeintliche Idylle. Im OÖN-Interview: Nina Proll (Nicoletta) und Martina Ebm (Caro), die die Serie verlassen wird (siehe Kasten).

 

OÖN: Die Dreharbeiten für die am Montag anlaufende vierte Staffel sind eine halbe Ewigkeit her, mittlerweile laufen jene für die fünfte. Wissen Sie noch, was in den neuen Folgen passiert?

Nina Proll: (Lacht.) Ich habe mich wirklich bewusst noch einmal zurückerinnern müssen. Ich bin ja derzeit mittendrin in der fünften Staffel. Ein bisserl was weiß ich aber zum Glück noch.

Was kommt auf Ihre jeweiligen Rollen in den neuen Folgen zu?

Proll: Nicoletta ist verarmt, lebt mit ihrem Vater im Gemeindebau. Sie setzt alle Hebel in Bewegung, um zu Geld zu kommen und wieder in der Vorstadt Fuß zu fassen. Bei den Reichen und Schönen, wo sie hingehört. Ich kann mit der Nico mitfühlen, ich habe selbst lange mit meinem Vater zusammengewohnt. Ich habe das auch sehr genossen, aber irgendwann ist’s dann wirklich gut. Wenn eine Frau im mittleren Alter wider Willen noch bei ihrem Papa wohnt, hat das viel Komisches – und auch etwas Tragisches.

Martina Ebm: Ich habe mich beim Dreh in meine Teenie-Zeit zurückversetzt gefühlt. Ist es die große Liebe? Der richtige Mann? Was bin ich bereit für diesen Menschen aufzugeben? Diesen Beziehungsfragen muss sich die Caro stellen. Erschwerend kommt hinzu, dass sie blöderweise kein besonders gutes Händchen für Männer hat (lacht).

Es gibt in der ersten neuen Folge eine Szene, wo die "Weiber" über sich selbst sagen: "Nicht alle Menschen sind so schlecht wie wir." Ist das ein zu hartes Urteil?

Ebm: Ich finde es gut, wenn die Charaktere hart mit sich ins Gericht gehen. Alle noch so guten Menschen haben auch böse Seiten an sich. Und auch die Bösen besitzen ein paar nette Seiten. Das macht Figuren erst menschlich. Caro ist das Paradebeispiel für eine Frau, die ihr Leben nie hundertprozentig im Griff hat. Sie ist in den vier Staffeln durch viele Höhen und Tiefen gegangen – und als Persönlichkeit gereift. Mir gefällt an ihr, dass sie sich aus freien Stücken entscheidet, das Luxusleben aufzugeben und so zu leben, wie sie es selbst für richtig hält.

Frau Proll, Nico hat mit ihrem Freund einen "Sexvertrag" geschlossen, der alle Dinge im Bett regelt. Ihre Figur findet das sexy. Wie ging’s Ihnen mit so einem Beischlaf-Vertragswerk?

Proll: So etwas Kompliziertes wie Sex lässt sich nicht vertraglich regeln. Die Anbahnung, das Geheimnis, das Ungesagte – das ist es doch, was Sex erst so interessant macht. Das Spielerische ginge verloren. Ein Vertrag zerstört jede Erotik!

Ihre Lieblingsszene aus der aktuellen vierten Staffel?

Ebm: Mir gefällt, dass die "Vorstadtweiber" wieder als Team vereint sind. Sie teilen ein Geheimnis und müssen ein Problem zusammen lösen. Das schweißt uns – oberflächlich – zusammen. Das ist eine Rückkehr zu den Wurzeln der Serie.

Proll: Jene, in der Nico ihre totgeglaubte Mutter wiedertrifft, ist mir im Gedächtnis geblieben. Ich war überrascht, wie sehr mich diese Begegnung beim Spielen bewegt hat.

Die "Vorstadtweiber" begleiten Sie jetzt seit fünf Jahren. Wie hat sich Ihr Verhältnis zu Ihren Rollen in dieser Zeit verändert?

Ebm: Am Anfang war es für mich nicht einfach, Caro zu spielen, ihr eine Struktur zu geben. Jetzt ist mir diese Figur viel näher, auch weil ich sie mitformen durfte. Wenn ich jetzt ein Drehbuch lese, weiß ich genau, aus welcher Motivation heraus sie dieses oder jenes tut und warum sie sich auf so depperte Männer einlässt. Sie ist über die Zeit ein Teil von mir geworden.

Proll: Das Spannende war für mich, dass die Nicoletta vor Drehstart die am wenigsten definierte Figur in der Serie war. Geplant war, dass sie einen Migrationshintergrund haben und von Edita Malovcic gespielt werden sollte. Die hat aber abgesagt. Auch eine asiatische Schauspielerin war kurz im Gespräch. Irgendwann kam man dann in Gottes Namen auf mich (lacht). Der Vorteil war, dass ich dadurch die Rolle relativ frei und von Grund auf neu gestalten konnte. Diese Freiheit hat man selten.

Haben Sie einen Wunsch, wie die Serie enden soll?

Ebm: Dass wir gemeinsam mit Maria in Goa über den Strand schlendern. Das wär’s für mich!

Proll: Entweder alle sterben gleichzeitig, oder sie leben glücklich zusammen bis an ihr Lebensende. Ich will nicht aber, dass die "Vorstadtweiber" enden.

Wie geht’s bei Ihnen weiter?

Proll: Ich bin ich mit meinem Programm "Kann denn Liebe Sünde sein?" beschäftigt. Darin nähere ich mich dem Thema Sünde an. Es gibt viel Humor – und natürlich gute Musik. Premiere ist am 11. Oktober.

Ebm: Derzeit bin ich in Babypause. Bald geht der Dreh für die zweite und dritte Folge von "Dennstein & Schwarz" los. Ab Anfang Jänner spiele ich wieder in der Josefstadt – in dem Zwei-Personen-Stück "Besuch einer Unbekannten", einer Stefan-Zweig-Adaption. Es ist großartig, dass sich das alles mit meinen Kindern vereinbaren lässt. Logistisch ist es eine Wahnsinnsaufgabe. Aber wenn wieder einmal alles geklappt hat, ist es umso erfüllender.

Das Phänomen „Vorstadtweiber“

Wie groß ist der Erfolg? Mit im Schnitt 856.000 Zuseher und einem Marktanteil bis zu 30 Prozent war die Serie aus der Feder von Uli Brée von Staffel 1 an ein Riesenerfolg für den ORF. Auch bei Staffel 3 waren noch durchschnittlich 793.000 Seher dabei.

Was passiert in Staffel 4? Ein Jahr ist seit Schnitzlers (Philipp Hochmair) Rachefeldzug vergangen, doch ist in der Vorstadt keine Ruhe eingekehrt. Als die Leiche eines Geschäftsmannes gefunden wird, wird das Leben der Ladys komplett auf den Kopf gestellt. Die Regie teilen sich Harald Sicheritz und Mirjam Unger.

Wo laufen die neuen Folgen? Immer montags um 20.15 Uhr in ORF eins. Danach sind sie sieben Tage in der ORF-TVthek (www.tvthek.orf.at) abrufbar.

Wie geht’s weiter? Die Dreharbeiten für die fünfte Staffel laufen bis November, allerdings ohne Martina Ebm. Die 37-Jährige wird – wie erst nach ihrem OÖN-Interview durchsickerte – die ORF-Erfolgsserie verlassen. Inhaltlich darf man sich für die fünfte Staffel laut ORF auf „eine Erbschaft, eine finanzielle Krise, einen alten Bekannten sowie neue Gesichter einstellen“. Ausstrahlungsdatum ist aber derzeit noch keines fixiert.

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Autor
Lukas Luger
Redakteur Kultur
Lukas Luger
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1  Kommentar
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Gugelbua (31.805 Kommentare)
am 14.09.2019 11:52

mal sehen , die letzte Staffel war ein Verhau ,hab nur den Anfang geschaut
mir tun immer die Darsteller leid wenn sie so einen Schmarrn spielen müssen

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