Simonssons grüne Wunderwelt im Linzer Schloss
Der finnische Künstler zeigt seine mystischen "Moss-People" in Linz. Die Ausstellung zog im Frühling 25.000 Besucher nach Gmunden.
Ein schlafender Riese, dazu 22 hüfthohe Figuren in einer Landschaft aus Moos: Der finnische Künstler Kim Simonsson hat in der Naturkundeschau des Linzer Schlossmuseums eine nordische Wunderwelt aus mystischen, elfenähnlichen Figuren geschaffen. Es sei ein dystopisches, aber auch positives Universum, das der 50-Jährige zeige: "Es ist eine Welt, in der es keine Menschen mehr gibt und sich die Natur ihren Platz wieder zurückerobert hat." Die Ausstellung war im Rahmen der Kulturhauptstadt im Frühling bereits in der Gmundner Keramik Manufaktur zu sehen - 25.000 Besucher kamen. Eine der Figuren, der Salzsammler, wurde extra für die Kulturhauptstadt entwickelt.
Vom Reinfaller zum Knüller
Die "Moss"-Figuren gibt es seit 2015. Sie bestehen aus Keramik und werden mit Gegenständen, etwa dem Spielzeug von Simonssons Kindern, erweitert und dann grün gefärbt. Als der Künstler die ersten Figuren an eine New Yorker Galerie schickte, waren sie kein Erfolg: "Niemand wollte sie haben", erinnert er sich. Erst, als sie wenig später bei einer Kunstmesse in Miami ausgestellt wurden, entwickelten sie sich zum Renner: "Sie waren das meistfotografierte Objekt." Die grüne Farbe entstand aus einem Zufall, weil Simonsson die üblichen Farben nicht gefielen. "Ich habe eine Figur nach dem Brennen schwarz lackiert und dann mit neongelben Flocken dampfbestrahlt", erzählt er. Das Ergebnis erstaunte ihn: "Plötzlich waren die Figuren grün und hatten eine moosähnliche Oberflächenstruktur." Die Moss-People wurden bereits weltweit ausgestellt. "Mittlerweile sind sie so beliebt, dass mein Atelier schon fast zur Fabrik geworden ist", sagt Simonsson. (hes)
Die Ausstellung "Moss People" von Kim Simonsson ist bis 21. April 2025 im Schlossmuseum Linz zu sehen. Infos: ooekultur.at