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Sabine Haag will Kunsthistorisches Museum ausbauen

02. März 2020, 14:30 Uhr
Sabina Haag will ausbauen. Bild: APA

WIEN. Vom einstelligen Millionenbetrag bis zu mehreren hundert Millionen Euro reichen die Kosten für Ausbaupläne der Generaldirektorin des Wiener Kunsthistorischen Museums, Sabine Haag. Sie wurde kürzlich bis 2024 wieder bestellt. Als zentrale Anliegen nennt sie eine neue Eingangslösung, den Ausbau des zweiten Stocks sowie den Bereich Schatzkammer und Schweizerhof.

Haags Standortstrategie ist zwar verbunden mit Infrastrukturprojekten, beschränkt sich aber auf das Naheliegende und Notwendige. Ziel ist das maximale Ausschöpfen der vorhandenen Raumressourcen. Die Finanzierung ist derzeit für keine der Varianten gesichert, Gespräche mit der neuen Kunst- und Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne) darüber stehen noch aus. "Wir hoffen auf grundsätzliches Wohlwollen", sagte Haag. Ins Unterirdische führende Visionen wie eine Unterkellerung des Maria-Theresien-Platzes Richtung NHM oder eine unterirdische Verbindung des Haupthauses mit der Neuen Burg (für beide Projekte liegen Grundsatzstudien vor) geht Haag in ihrer eben begonnenen neuen Amtszeit nicht aktiv an: "Das müsste mit einer Strategie des Eigentümers verbunden sein. Ich würde mir aber nach wie vor wünschen, dass es einmal in Zukunft möglich wäre, so etwas wie eine Museumsinsel zu schaffen."

Grundsätzlich wolle sie die verschiedenen Standorte des KHM-Museumsverbands als "Perlenkette von Geschichten" stärker verbinden, sagte Haag. Im Haupthaus soll der Eingangsbereich so verändert werden, dass Barrierefreiheit ebenso gewährleistet ist wie angenehmeres Anstellen."Keine Container mehr, keine Wartezeiten im Regen", versprach die Generaldirektorin, die auch das Vestibül von Zubauten entkernen will. Bezüglich der Vorschläge für eine neue Eingangssituation sei man "in Gesprächen mit dem Denkmalamt, der Burghauptmannschaft und dem Eigentümer".

Ein zweites großes Vorhaben ist der "Ausbau der Museumsflächen, die derzeit nicht genutzt werden". Das betrifft vor allem Flächen im zweiten Stock (wo früher etwa die Sekundärgalerie untergebracht war), die (inkl. des gelegentlich bespielten Bassano-Saals) 1.000 bis 1.400 Quadratmeter umfassen. "Wir wollen diese Flächen zurückgewinnen für den Museumsbetrieb", sagte Haag und nannte den Umstand, dass derzeit für große Sonderausstellungen Teile der Gemäldegalerie genutzt werden müssen, "pures Geldverbrennen". Die Erschließung müsse hier ebenso verbessert werden wie die Klimatechnik. Über genaue Nutzungskonzepte ist noch entschieden, doch rund 70 Prozent der Ausstellungen seien trotz der niedrigeren Raumhöhe auch hier denkbar, so die KHM-Chefin.

Weitere Infrastruktur- und Bauprojekte betreffen die Schatzkammer, die man künftig gemeinsam mit dem gesamten Schweizerhof "als große Einheit denken" möchte, die Neue Burg, wo man bei der Instandsetzung der derzeit an die ÖNB zur Nutzung durch das hdgö vermieteten Fläche mit 6 Mio. Euro für eine Aufstellung des "Heroon von Trysa"-Frieses Vorsorge getroffen hat und hofft, dass diese Investition nicht vergebens war: "Die Entscheidung liegt bei der Staatssekretärin." Im Palais Lobkowitz, wo das Theatermuseum derzeit auch die Gemäldegalerie der Akademie als Untermieter hat, "untersuchen wir genau, welche Möglichkeiten das Palais dort bietet", um für den für 2022 geplanten Relaunch des Hauses "gut gerüstet" zu sein.

Es sei wichtig, "dass wir nun endlich wieder Planungssicherheit haben für die nächsten fünf Jahre", sagte Haag im, Hinblick auf ihre Wiederbestellung und ließ deutliche Kritik an den vor seinem Amtsantritt wieder abgesprungenen Doch-Nicht-Generaldirektor Eike Schmidt erkennen: "Wir haben mindestens ein Jahr verloren." Gespräche mit Sponsoren und Kooperationspartnern hätten ein Jahr nicht so geführt werden können wie gewohnt. "Aufholen kann man das nicht." Die Ausstellung "Beethoven bewegt" von 25. März bis 5. Juli , bei der in Kooperation mit dem Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien "ein sehr interessantes, sehr innovatives, für unser Haus ungewöhnliches Ausstellungskonzept eines Vier-Herren-Kuratorenteams" realisiert werde, sei "die Erbschaft, die uns hinterlassen wurde. Ansonsten gab es wenig substanzielle Planung."

Für große Ausstellungen wie "Tizians Frauenbild. Schönheit - Liebe - Poesie" (13. Oktober bis 7. Februar 2021), bei der mit rund 60 Gemälden das Frauenbild im Venedig des 16. Jahrhunderts gezeigt werden soll, wird das Time-Slot-System beibehalten. Für 2021 ist "Die Renaissance im Norden" (mit Schwerpunkt Augsburg) in Planung, danach will man sich u.a. der englischen Malerei, den Kunstkammer-Beständen, Rembrandt und Van Dyck widmen. Große Altmeisterausstellungen bräuchten jedoch meist Kooperationspartner. Die Contemporary Schiene will Haag weiterführen. Im Weltmuseum kommt 2021 eine große Chinaausstellung mit Objekten aus der verbotenen Stadt, 2022 eine große Ausstellung der ägyptisch-orientalischen Sammlung. Den 2019 konstatierten Besucherrückgang im Weltmuseum werde man durch bessere Ausstellungsplanung sicher wettmachen können, glaubt Haag, die im Juni startende Azteken-Ausstellung werde "sicher ein großer Publikumsmagnet" werden.

Mit dem Bund ist man derzeit uneins über die Zählung der Kombitickets, die zum Eintritt ins Ephesos-Museum wie in das (zum ÖNB zählende) hdgö berechtigen. Die vom Staatssekretariat bekannt gegebene Besucherzahl des KHM-Verbands mit 1.745.070 Eintritten im Jahr 2019 rechne nur 15 Prozent der Kombitickets dem KHM zu. "Für uns sind das aber ganz normale Besucher, die nicht teilbar sind", so Haag, die in ihrer Rechnung daher auf über 1,8 Mio. Eintritte kommt.

Der Coronavirus macht dem KHM noch nicht wirklich zu schaffen. Zwar seien die Buchungen chinesischer Reisegruppen zurückgegangen, und auch "italienische Schulklassen kommen derzeit nicht", außer zusätzlichen Hygienemaßnahmen seien in Absprache mit den Behörden derzeit keine Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden. "Man kann nur hoffen, dass das alles bald in überschaubare Bahnen kommen wird." Und im Gegensatz zum Louvre hätten die Mitarbeiter keine Angst, ihren Dienst wie vorgesehen zu absolvieren: "Wir sperren morgen ganz normal wieder auf."

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