HTL: Handel mit Aufnahmetests
OÖNachrichten, 8. Juli 1994
Wunderkinder: Nicht ganz ehrlich ging es scheinbar jahrelang bei den Aufnahmeprüfungen für HTLs zu. In kostenpflichtigen Vorbereitungskursen wurden die Aufgaben schon vor den Tests durchgerechnet, Schüler verkauften einander Kopien der Fragen. Schlechte Mathematikschüler erzielten Bestnoten. Zahlreiche Kinder wurden so um ihren Schulplatz betrogen. Der HTL-Direktor von Leonding verortete eine undichte Stelle in Wien. Von dort lautete die lakonische Antwort, ein neuer Test jedes Jahr wäre schlichtweg zu teuer.
Wettschulden: Brigitte Ederer hatte vor der Abstimmung gewettet, dass höchstens 51,5 Prozent für einen EU-Beitritt stimmen würden. Nach dem Ergebnis von 66,6 Prozent musste sie von Wien nach Mariazell pilgern. Die OÖN befürchteten bei der Staatssekretärin "eher Bauchschmerzen als Muskelkater": Die Reiseroute sah viele Pausen für Speckjause und Sterz vor.