Rolando Villazón, der singende Clown
Klassik am Dom: Der Tenor, die Sopranistin Pumeza Matshikiza und die Philharmonie Salzburg überzeugten bei nasskaltem Wetter mit ansteckender Spiel- und Sangeslaune.
Es ist wie mit den Manner-Wafferln: Rolando Villazón, aus Mexiko stammender Operntenor mit österreichischen Wurzeln, mag man eben. Das liegt vor allem an seiner Art zu singen und zu interpretieren, bestimmt aber auch am Rahmenprogramm samt seiner clownesken Showeinlagen. In der Hauptsache aber an seiner Liebe zum Publikum.
Am Samstagabend wurden 3400 Menschen beim fast gänzlich vom Regen verschonten Konzert der Reihe Klassik am Dom Zeugen dieser Art der Wertschätzung. Obwohl hörbar verkühlt, schöpfte Villazón aus dem Vollen und nahm keine Rücksicht auf körperliche Unbill. Stimmlich meisterte er mit Ausnahme einiger tiefen Töne bei Leonard Bernsteins "Tonight" die Anforderungen des nicht allzu anspruchsvollen Showprogramms unter anderem mit Arien und Liedern von Gabriel Fauré ("Après un reve"), Guiseppe Verdi ("Non t’accostare all’urna") oder "The impossible dream" aus "Der Mann von La Mancha".
Zungenschnalzendes Publikum
Neben seinen Sangeskünsten brillierte der 47-Jährige, dessen Stern 2005 mit der legendären "Traviata" in Salzburg mit Anna Netrebko aufging, als Conférencier mit herausragenden clownesken Anlagen. Sein Publikum lässt er auf sein Zeichen hin klatschen oder mit der Zunge schnalzen. Kein Requisit – und sei es ein Bierglas oder eine Flasche Wein – ist vor diesem ansteckend-fröhlichen Charmeur sicher.
Diese Leichtigkeit offenbarten auch die Musiker der Philharmonie Salzburg unter der oberösterreichischen Dirigentin Elisabeth Fuchs. Als kongeniale musikalische Partner agierte das großteils aus jungen Musikern bestehende Orchester spielfreudig und sicher in Ton und Harmonie. Das ist keine Selbstverständlichkeit bei diesmal eher unangenehmen Temperaturen.
Werke wie das subtile Intermezzo Sinfonico aus "Cavalleria Rusticana" von Pietro Mascagni sind bei Wind und Wetter echte Risiko-stücke, die die Philharmonie aber bestens meistert. Elisabeth Fuchs treibt ihre Musiker mit ebensolcher Freude an. Sie schwingt den Taktstock als eine Art tanzende Dirigentin.
Überraschung Matshikiza
Als die große Überraschung des Abends darf aber die südafrikanische Sopranistin Pumeza Matshikiza bezeichnet werden. Das Timbre ihrer warmen, satten, mezzoartigen Stimme, ihr unaufgeregter Zugang und die selbstverständliche Sicherheit in Höhen und Tiefen waren mitreißend. Höhepunkte waren die Interpretationen des Ensemblemitgliedes des Klagenfurter Stadttheaters von "Song to the Moon" von Antonin Dvorák und Giacomo Puccinis "Un Bel di Vedremo".
Fazit: Ein schwung- und stimmungsvoller Abend mit hohem Gute-Laune-Faktor.
Klassik am Dom: Rolando Villazón mit Pumeza Matshikiza und der Philharmonie Salzburg, Domplatz in Linz, 13. 7.
Herr Villazon war eigentlich enttäuschend. Abgesehen davon, dass er in seinem Programm nur unbekannte Lieder und Arien sang, war einiges so tief, dass man eigentlich von einer Bariton Stimmlage sprechen muss und da hat er noch nach unten oktaviert! Die angebliche Verkühlung mag ja sein, aber ich denke das die Stimme einfach nach 2 Stimmbandoperationen weg ist. Die Sopranistin war der absolute Glanzpunkt dieses Abends und die Clown Einlagen des Tenors waren auch nicht die Neuesten ,alles in allem ein ehr matter Villazon, aber eine tolle Sopranistin und ein erfrischendes Orchester!
ganz übel und schlimm,
Darf bei DGG den Papageno "geben" und den Basilio....
tiefer geht es nicht mehr!
ganz übel und schlimm,
Darf bei DGG den Papageno "geben" und den Basilio....
tiefer geht es nicht mehr!