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Wirken Sex, Drugs & Rock’n’Roll am Ende doch wie ein Jungbrunnen?

Von Lukas Luger   27.Juni 2019

Nein, Rod Stewart war nicht ang’fressn oder sonst irgendwie indisponiert. Der Verzicht auf die Zugabe „Baby Jane“, die er bisher bei jedem Konzert seiner Tour zum Besten gab, war schlichtweg den subtropischen Temperaturen am Mittwoch in Clam geschuldet. Dass der Halbschotte daher nach etwa 105 Minuten – und nicht wie von ihm zu Beginn angekündigt nach zwei Stunden – die Bühne verließ, war natürlich schade, angesichts der so lässigen wie schweißtreibenden Show, die er mit seinen stolzen 74 Jahren zuvor abgeliefert hatte, aber doch verzeihbar.

Egal, ob er jetzt nun 105 oder 120 Minuten aufgeigt: Der Mann mit der Igelfrisur und der Reibeisenstimme hat’s immer noch drauf! Vom ersten Song „Infatuation“ an bewies die gut gelaunte Musik-Ikone vor 8000 Fans, dass Sex, Drugs & Rock’n’Roll entgegen der landläufigen Meinung offenbar doch wie ein Jungbrunnen wirken. Das quietschbunte Hemd offen, ein „Celtic Glasgow“-Ketterl über der Brust baumelnd, wirbelte Stewart wie ein Jahrzehnte jüngerer Mann über die Bühne. Auch stimmlich präsentierte sich der „Sir“ in Top-Verfassung: kräftig, mitreißend, auch in den Höhen sattelfest.

Ein Abend voller Höhepunkte

Unterstützung erhielt der Maestro von einer sehr soliden Combo und einer Schar an Sängerinnen, die nicht nur das (männliche) Auge, sondern auch das Ohr erfreuten. Ob der alte Schlawiner die feschen Musikerinnen höchstpersönlich ausgesucht hat, wurde im Publikum durchaus kontrovers diskutiert. Nichts zu diskutieren gab’s hingegen bei den etlichen Höhepunkten des Abends: „Having A Party“ geriet fantastisch, ebenso das den „D-Day“-Soldaten gewidmete „Rhythm Of My Heart“ und das eindringliche „The Killing Of Georgie (Part I & II)“, das heute politisch aktueller denn je ist. Berührend, ja seelenvoll gerieten die „abgespeckten“ Versionen von „I Don’t Want To Talk About It“, „The First Cut Is The Deepest“, „You’re In My Heart“ und vor allem „Have I Told You Lately“. Mit dem Schunkler „Sailing“ und dem – natürlich nur rhetorisch zu verstehenden – „Da Ya Think I’m Sexy?“ entließ Stewart seine Fans in die Nacht. Leider halt eine Nummer zu früh. Blödsinn, zehn Nummern zu früh!

Fazit: Lässig, schweißtreibend – Rod hat’s immer noch drauf!
OÖN-Konzertsommer: Rod Stewart, Burg Clam, 26. Juni

Hitze, Celtic und eine Burgführung

Die Hitze machte auch dem Star des Abends zu schaffen. „I’m done“, raunte ein sichtlich erschöpfter Rod Stewart seiner Background-Sängerin zu, bevor er die Bühne verließ, ohne die sonst obligatorische Zugabe „Baby Jane“. Hinter der Bühne erholte sich der von einer Armada Bodyguards abgeschirmte 74-Jährige aber wieder.

Bis halb eins in der Früh saß Stewart – der seine Garderobe mit Fanartikeln seines Herzensclubs Celtic Glasgow dekoriert hatte – noch mit seiner Band im Backstage-Bereich trinkend und scherzend zusammen. An seiner Seite: Ehefrau Penny Lancaster, die ihn auf einigen Terminen seiner Tournee begleitet.

Das Ex-Model genoss den Ausflug nach Clam besonders. Bereits am Nachmittag hatte sich die charmante 48-Jährige von den „Hausherren“ Carl Philip Clam-Martinic und Georg Clam die Burg zeigen lassen. Dabei traf das Trio auf Mat Schuh, der das Vorprogramm bestritt. Lancasters Kommentar zur Clam-Burg: „Simply amazing.“

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