Rembrandts "Fahnenträger" wird zurückgekauft
Die Niederlande wollen bis zu 175 Millionen Euro für ein Gemälde des Malers Rembrandt van Rijn (1606-1669) ausgeben und es damit nach Amsterdam holen.
Das Werk "Der Fahnenträger" (um 1636) wurde 2019 von der Familie Rothschild zum Kauf angeboten und daraufhin von der französischen Regierung zum nationalen Kulturschatz erklärt. Die damit verbundene Exportsperre von 30 Monaten sei nun abgelaufen, ohne dass der Louvre oder ein anderes französisches Museum das Geld für den Erwerb aufbrachte. "Die Franzosen wollen jetzt eine Exportgenehmigung unter der Vorbedingung erteilen, dass das Werk öffentlich ausgestellt wird", erklärte Taco Dibbits, der Direktor des Amsterdamer Rijksmuseums. Dort soll das Gemälde künftig gezeigt werden.
Mit 150 Millionen Euro stellt das niederländische Kulturministerium die weitaus größte Summe zur Verfügung. Weitere 15 Millionen steuert die Rembrandt-Vereinigung bei, der rund 16.000 Kunstliebhaber angehören. Das Rijksmuseum will zehn Millionen Euro beitragen. Das Gemälde war vor einigen Jahren auf 165 Millionen Euro geschätzt worden, könnte aber mittlerweile teurer sein.
Mit dem Selbstporträt "Der Fahnenträger" sei Rembrandt ein künstlerischer Durchbruch gelungen, der später zum Auftrag für "Die Nachtwache" führte, erklärte das Kulturministerium.
2015 hatten Frankreich und die Niederlande gemeinsam 160 Millionen Euro aufgebracht, um der Familie Rothschild zwei Rembrandt-Werke abzukaufen, die seitdem abwechselnd im Louvre und im Rijksmuseum gezeigt werden.