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Quasthoff wühlte in der Schatzkiste

Von Christoph Haunschmid, 19. September 2020, 00:04 Uhr
Quasthoff wühlte in der Schatzkiste
Thomas Quasthoff stellte im Brucknerhaus sein Programm "For You" vor. Bild: Winkler

Der deutsche Bassbariton unterhielt bestens bei seinem Brucknerfest-Auftritt.

Seit sich Thomas Quasthoff mit Jazz beschäftigt, wühlt er gern in der Schatzkiste des "Great American Songbook", jenem Fundus von Songs, den Irving Berlin, Cole Porter oder Henry Mancini geschaffen haben und der seit Jahrzehnten als Grundlage für musikalische Forschungsreisen dient. Im Brucknerhaus stellte der Bassbariton am Donnerstag im Verbund mit dem Keyboarder Simon Oslender, dem Bassist Dieter Ilg und Wolfgang Haffner (Schlagzeug) sein neues Programm "For You"vor.

Offenbar hat er seine Fühler auch in Richtung Rockmusik ausgestreckt und interpretiert Hits von Joe Cocker – "You Are So Beautiful To Me" – oder Tina Turner – "I Can’t Stand The Rain". Sehr stimmig und bluesig gelingt Tom Waits’ "San Diego Serenade", wunderbar reduziert "Imagine", wobei auch die ein wenig naive Botschaft der Lennonschen Lyrics gut rüberkommt. Weniger Zuhause ist Quasthoff beim Soul, Stevie Wonders "If It’s Magic" wirkt nicht wirklich authentisch.

Seine Operngeschichte kann Quasthoff nicht verleugnen. Das befähigt ihn zu großer Virtuosität, keine technische Hürde ist ihm zu hoch. Das fällt besonders bei Hoagy Carmichaels "Stardust" auf, ein Song, der vielen Jazzern Schweißperlen auf die Stirn trieb. Andererseits gerät manches ein wenig üppig, lässt Leichtigkeit vermissen.

Fähigkeit zur Improvisation

Das vielleicht beste Stück ist a cappella, ein Jodler geht in dadaistisches Sprachwirrwarr über und mündet in einer nicht recht sauber artikulierten Heurigen-Unterhaltung. Da zeigt Quasthoff seine Improvisationsfähigkeiten, das ist so virtuos, dass es einem Bobby McFerrin zur Ehre gereicht hätte. Die Hits "Summertime" und "Somewhere Over The Rainbow" runden das Programm.

Fazit: Ein unterhaltsamer, sympathischer Abend eines unprätentiösen Stars mit einer soliden Begleitband. Am Ende gab es im Großen Saal Standing Ovations.

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Autor
Christoph Haunschmid
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