Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Pussy Riot in Tirol: Posen und Brachialkonzert

Von nachrichten.at/apa, 15. Mai 2022, 22:00 Uhr
Am Vortag waren Pussy Riot im Berliner Funkhaus aufgetreten.  Bild: (APA/dpa/Bernd von Jutrczenka)

ST. JOHANN IN TIROL. Die Putin-kritische Band Pussy Riot hat am Sonntag ihr einziges Österreich-Konzert in der "Alten Gerberei" in St. Johann in Tirol gegeben.

Die Show war ausverkauft und die Punkband spielte in einem berstend vollen Konzertsaal. Bandmitglied Maria Vladimirovna "Masha" Aljochina - die erst kürzlich als Essens-Lieferantin verkleidet aus Russland geflohen ist - sagte vor ihrem Auftritt, dass sie auf dieser Tour "ihre Meinung zur Ukraine-Situation möglichst laut sagen will".

Sie habe zudem "genug Zeit im Gefängnis und im Hausarrest gesessen". Auf der Bühne zeigte sich dieser Freiheitsdrang dann schließlich mit ohrenbetäubender Lautstärke oder hochpolitischen Videoeinspielungen mit starkem Putinbezug. Das multimediale Spektakel, durchkomponiert bis ins letzte Detail, ließ neben Brachialausdruck aber auch leise Zwischentöne zu. Das Vorprogramm bestritten Susanna Gartmayer und dieb13, die sich noisig-jazzig-rauschenden Randgebieten widmeten.

Posen für Fotografen und Schaulustige

Nach einem Auftritt in Deutschland trafen Aljochina und Bandkollegin Olga Borisova mit deutlicher Verspätung erst gegen 18.30 Uhr in St. Johann ein und waren gleich bereit zum Posieren. Nur anfänglich wirkten sie in ihrem Bus zerknirscht und müde. Die Fahrt war offensichtlich lange. Als beide aber aus ihrer Sicht adäquat adjustiert waren, stellte man sich Fotografen und Schaulustigen. Aljochina und Borisova setzten sich gekonnt am Anhänger ihres Busses in Szene.

Posen auf dem Anhänger Bild: (APA)

Wenige Minuten zuvor war bereits ihr Tourmanager eingetroffen, dessen Auto alt und mehr als unspektakulär. Ein russisches Kennzeichen wies aber darauf hin, dass es sich hier um die Vorhut des Pussy-Riot-Trosses handelt. Noch deutlicher deutete die ukrainische Flagge im Rückfenster aber auf den Kontext des Besuches hin.

Soundcheck im Schnelldurchlauf

Der Soundcheck der Band musste wegen der späten Ankunft im Schnelldurchlauf durchgezogen werden: Pussy Riot checkte Ton, gab Anweisungen, wies die technisch Verantwortlichen auf die richtige Verbindung von Sirenen-Klängen und Lichtshow hin. Die Stimmen der Bühnen-Akteurinnen klangen mal melodiös, mal kreischend-infernalisch. Dazu gab es harte Beats und, dezent eingestreut, Saxofon-Klänge des einzig männlichen Mitglieds, Anton Ponomarev.

Pussy Riot wurde vor zehn Jahren durch ein Konzert in einer Moskauer Kirche gegen Machthaber Wladimir Putin schlagartig weltweit bekannt. Aljochina wurde deswegen 2012 mit ihrer Bandkollegin Nadeschda Tolokonnikowa zu zwei Jahren Straflager verurteilt. Ende 2013 wurden sie begnadigt und kamen frei. Aljochina geriet aber immer wieder ins Visier der russischen Strafverfolgungsbehörden, etwa im Zusammenhang mit Demonstrationen für den eingesperrten Kreml-Gegner Alexej Nawalny. Zuletzt stand sie unter Hausarrest.

mehr aus Kultur

Book.Traveller: Schüler lasen knapp 20.000 Bücher

Vassileva trommelt Ebensee zusammen

Zu Bruckners 200er: Gratis-Open-Air auf dem Linzer Hauptplatz

"Auftaktstimmung" im Brucknerhaus: Ein Appell zur musikalischen Neugierde

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen