Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Proteste gegen als Transgender-feindlich kritisierte Netflix-Show

Von nachrichten.at/apa, 21. Oktober 2021, 14:45 Uhr
Netflix
(Symbolbild) Bild: APA/AFP

LOS ANGELES. Mitarbeiter des Streamingdienstes Netflix und Demonstranten haben gegen eine als Transgender-feindlich kritisierte Show des US-Komikers Dave Chappelle Front gemacht.

Dutzende Menschen versammelten sich am Mittwoch vor dem Netflix-Sitz in Los Angeles, nachdem Chappelles Äußerungen über Transgender in den vergangenen Tagen immer höhere Wellen geschlagen hatten.

"Wir wollen für zusätzliche Klarheit darüber sorgen, warum die Witze schädlich sind", sagte die Protest-Organisatorin Ashlee Marie Preston. Es gehe auch nicht nur um Chappelle, sondern grundsätzlich um die Frage, wie Unternehmen aus "Spannungen" Profite ziehen.

Der Protest entzündete sich an Chappelles Show "The Closer". Der afroamerikanische Komiker hatte sich darin über Transgender mokiert und unter anderem Trans-Frauen mit der als rassistisch verpönten Darstellungsmethode des sogenannten Blackfacing verglichen, bei der sich Weiße das Gesicht schwärzen. Chapelle erklärte auch, für sexuelle Minderheiten habe es binnen weniger Jahre Verbesserungen gegeben, die schwarze Menschen in Jahrzehnten nicht erreicht hätten. Kritiker werfen Chappelle vor, damit auch möglicher Gewalt gegen Transgender Vorschub zu leisten.

Der Streit schlug in den vergangenen Wochen bei Netflix hohe Wellen. Für Kritik sorgte unter anderem ein publik gewordenes internes Schreiben von Programmchef Ted Sarandos, in dem dieser erklärte, Inhalte auf dem Bildschirm hätten nicht "direkt" schädliche Auswirkungen im echten Leben. Sarandos hob auch die Notwendigkeit hervor, die "künstlerische Freiheit" zu verteidigen. Später räumte Sarandos Fehler ein. "Ich habe Mist gebaut", sagte er mehreren Hollywood-Publikationen. Er hätte zunächst einräumen müssen, dass Mitarbeiter angesichts von Netflix-Entscheidungen "Schmerz" verspürt hätten.

In dem Streit wurden drei Netflix-Mitarbeiter zwischenzeitlich suspendiert, weil sie ein virtuelles Treffen der Chefetage zu der Angelegenheit gestört hatten. Eine von ihnen war Terra Field, selbst Transgender, die sich dafür einsetzt, "The Closer" mit einem Warnhinweis zu versehen und außerdem bei Netflix mehr "homosexuelle und Transgender-Komiker und -Talente" zu fördern. Ein Netflix-Mitarbeiter wurde entlassen, weil er interne Informationen zu den Kosten der beanstandeten "The Closer"-Folge weitergegeben hatte.

In der Debatte schlugen sich mehrere Künstler auf die Seite der Transgender-Aktivisten. So nannte die lesbische Komikerin Hannah Gadsby, die selbst Sendungen für Netflix macht, den Streamingdienst einen "unmoralischen Algorithmus-Kult". Organisationen, die sich für die Rechte von Homo-, Bi- und Transsexuellen einsetzen, verwiesen auf Studien, wonach Stereotype über Minderheiten schädliche Auswirkungen im echten Leben haben.

Chappelle wurde schon in der Vergangenheit beschuldigt, sich über Transgender lustig gemacht zu haben. Dennoch ist er bei seinen Fans nach wie vor sehr beliebt. Einige von ihnen fanden sich am Mittwoch zu einer Gegenkundgebung zur Unterstützung des Komikers ein. Sie trugen Schilder mit der Aufschrift "Dave ist witzig" und "Witze sind lustig" mit sich. "Das ist Amerika. Wir haben Spaß, ein bisschen freie Meinungsäußerung, ein bisschen Comedy, okay? Das ist es, was wichtig ist", sagte der Komiker Vito Gesualdi.

mehr aus Kultur

Knalleffekt für #MeToo-Bewegung: Weinstein-Urteil aufgehoben

Hans-Frank-Galerie eröffnet: Eine Zeitreise an den Beginn der Farbfotografie

Klimts "Fräulein Lieser" wurde um 35 Millionen Euro versteigert

Song Contest: Ein "Schlampen"-Lied spaltet Spanien

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

2  Kommentare
2  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
gerald160110 (5.612 Kommentare)
am 21.10.2021 15:16

OÖN als Provinzblatt hat nach zwei Wochen Verspätungen nun auch das Thema aufgegriffen… zwinkern

lädt ...
melden
danube (9.663 Kommentare)
am 21.10.2021 15:13

Spaltung hat Hochkonjunktur. Es werden immer mindestens zwei Lager bedient. Damals wie heut.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen