Presserat rügte "Heute" für brutale Fotostrecke von Messerattentat
WIEN. Die Gratiszeitung "Heute" hat mit einer brutalen Fotostrecke von einem Messerattentat in Klagenfurt gegen den Ehrenkodex für die österreichische Presse verstoßen.
Die Fotos verletzten nach Ansicht des Presserats den Persönlichkeitsschutz und die Intimsphäre des Opfers. Ein legitimes Informationsinteresse an der Veröffentlichung der Bilder bestand laut dem Selbstkontrollorgan nicht.
In dem im Oktober des Vorjahres erschienenen Artikel wird berichtet, dass ein christlicher Youtuber durch wuchtige Messerstiche schwer verletzt wurde. Dem Bericht sind mehrere Bilder einer Überwachungskamera beigefügt. Darauf ist zu sehen, wie der Täter auf den 53-jährigen Iraker einstach, wobei die Gesichter unkenntlich gemacht wurden. Auf einem Foto ist der blutverschmierte Rücken des Opfers unmittelbar nach der Tat zu sehen.
Ein Leser kritisierte gegenüber dem Presserat die Aufnahmen. Bei einem eingeleiteten Verfahren wurde vonseiten der Gratiszeitung u.a. vorgebracht, dass es sich um eine mutmaßlich religiös motivierte Tat gehandelt habe, die Berichterstattung darüber daher von großem öffentlichen Interesse sei. Dem stimmte der Senat 2 des Presserats prinzipiell zu. Es sei die Aufgabe der Medien, die Allgemeinheit über politisch bzw. religiös motivierte Attentate zu informieren. Das öffentliche Interesse beziehe sich prinzipiell auch auf die Bildberichterstattung, nur müsse bei brutalen oder verstörenden Aufnahmen die Filterfunktion der Medien ernst genommen werden. Im vorliegenden Fall kam "Heute" dieser nicht nachgekommen.
Derartige Aufnahmen seien geeignet, die Würde und Intimsphäre der Opfer zu verletzen, so der Presserat. Unerheblich sei in diesem Fall, dass die Gesichtszüge unkenntlich gemacht wurden. Denn die Identifizierbarkeit ergebe sich hier bereits aufgrund des drastischen Vorfalls. Das unmittelbare Umfeld und möglicherweise Follower des Youtube-Kanals des Opfers könnten die Bilder mit dem Opfer in Verbindung bringen. In Summe erkannte der Presserat kein legitimes Informationsinteresse an der Veröffentlichung der Bilder. Die Fotos dienten wohl der Befriedigung des Voyeurismus gewisser Leserinnen und Leser, hieß es in einer Aussendung.
Der Presserat forderte "Heute" auf, freiwillig über den Ethikverstoß zu berichten. Die Gratiszeitung erkennt die Schiedsgerichtsbarkeit des Selbstkontrollorgans an.
Die Privatsphäre muss gewahrt bleiben, das wurde sie auch durch Unkenntlichmachung des Opfers. Der Rest ist Realität und der muss man sich stellen. Und darüber kann und muss auch berichtet werden (dürfen). Verschweigen ist falsch und eine Feigheit.
Der hohe Rat besteht aus Günstlingen und Heuchlern, die Realität ist eben manches mal nicht blumig und missfällt.
Der Rat möge sich eher Gedanken um die Fabeln seiner Schmierfinken machen, der Inhalt ist mehrheitlich an den Haaren herbeigezogen, Berichte werden politisch
… angeordnet oder gar zensiert.
Da liegt doch das wahre Problem, Qualitätsmedien unterbieten in Schrift Ausdruck und Form die deutsche Bild.
Die täglichen Videos von Bomben und Granaten via Drohnen
auf zwangsrekrutierte Soldaten sind hingegen legitim?
"...dass es sich um eine mutmaßlich religiös motivierte Tat gehandelt habe, die Berichterstattung darüber daher von großem öffentlichen Interesse sei. "
Aha bereits ein Verdacht erlaubt die Veröffentlichung eines solchen Schmutzes? Für wie blöd hält eigentlich die Redaktion von "Heute" die Bevölkerung?
Die Verantwortlichen für diese Fotos bzw. deren Veröffentlichung gehören öffentlich gemacht da dies von großem öffentlichen Interesse ist und zudem juristisch belangt und bestraf! Ein "Du, du, das tut man nicht!" ist zu wenig.
Vertragen die Menschen die Wahrheit nicht?
Wenn jemand schwer verletzt oder gar ermordet wird, sind das nie schöne Bilder!
In Wahrheit sind die schwer Verletzten Menschen oder die Leichen nie so schön, wie im Fernsehen!
Diese Realität muss man schon aushalten!