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Phänomenaler Meister des tiefen Blechs

Von Michael Wruss, 21. Oktober 2019, 00:04 Uhr
Phänomenaler Meister des tiefen Blechs
Ein Ausnahmetalent auf der Posaune: der 24-jährige Lukas Gassner Bild: Volker Weihbold

Der 24-jährige Lukas Gassner und sein brillantes Studienabschlusskonzert.

Üblicherweise stehen Studienabschlusskonzerte an der Anton Bruckner Privatuniversität, wenngleich sie einen Kunstgenuss höchster Qualität erwarten lassen, nicht im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. Wenn aber ein Ausnahmetalent, das seit drei Jahren bei einem der besten Orchester engagiert ist, sich der Kommission stellt, um seinen künstlerischen Master of Arts zu bekommen, dann schlagt das doch Wellen über den universitären Bereich hinaus.

Mit 21 Jahren ist Posaunist Lukas Gassner Mitglied des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks geworden, das in den verschiedensten Rankings meist unter den zehn besten der Welt rangiert. Seinen Abschlussabend vom Studium zelebrierte Gassner am Freitag in der Ursulinenkirche; begleitet von der Klasse seines musikalischen Ziehvaters Josef Kürner und der ungemein impulsiv und exakt spielenden Alisa Besevic-Busslechner am Klavier.

In jeder Lage brillant

Sein Lehrer hob hervor, dass nicht jeder das Talent hat, sowohl in der hohen Lage als auch auf der Bassposaune zu brillieren. Für den 24-Jährigen aus Waidhofen an der Ybbs scheint es diesbezüglich keine Grenzen zu geben. Weder bei den Posaunen-Konzerten von Henri Tomasi und Derek Bourgeois noch beim Concertino von Eric Ewazen und den subtilen, hoch virtuosen "Histoires" für Bassposaune von Jacques Ibert.

Gassner begeistert mit einem ungemein gesanglichen Zugang, einer klugen Phrasierung und einem noblen Klang, der keine Schärfe kennt. Sein Instrument, das sein Lehrer zuvor als "etwas derb" unter den Scheffel stellte, ließ er in feinstem Gold glänzen und mit emotionaler Wärme, technischer Perfektion und einem trotz allem musikantisch direkten Zugang zum Klingen bringen.

Das nach dem Konzert verkündete "mit Auszeichnung" wird diesem Ereignis nur bedingt gerecht. Aber mehr kann eine Universität eben nicht vergeben. Geschickt agierte die von Josef Kürner eingebaute Klasse, die nur beim Concertino von Eric Ewazen prachtvoll begleitete und den Umstieg von der Tenor- auf die Bassposaune kurzweilig mit einem warm und stimmig intonierten Wagner’schen Parsifal-Exzerpt und einer bewusst schräg harmonisierten Träumerei von Schumann überbrückte.

Fazit: Ein Diplomabschluss, der in dieser Art wohl nicht alle Tage zu erleben sein wird.

Ursulinenkirche: Abschlusskonzert Lukas Gassner, 18. 10.

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Autor
Michael Wruss
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