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Peter Brook: Ein radikaler Revolutionär des Theaters

04. Juli 2022, 00:04 Uhr
Peter Brook: Ein radikaler Revolutionär des Theaters
Peter Brook Bild: EPA/Kyrre Lien Norway Out)

Der Regie-Star starb im Alter von 97 Jahren – er brach mit allen Bühnen-Konventionen und entwickelte eine eigene Sprache.

Mit seinem Werk "Der leere Raum" aus dem Jahr 1969 galt er als einer der Erneuerer des Theaters, seine Inszenierungen waren wegweisend für das 20. Jahrhundert: Peter Brook. Vorgestern starb der gebürtige Brite in seiner Wahlheimat Frankreich im Alter von 97 Jahren.

Seine Thesen vom "leeren Raum" waren eine Kampfansage an das bürgerliche Theater. Für ein Theaterstück genüge ein nackter Raum, der von einem Mann durchquert werde, während ein anderer ihm zusehe. Diese Ideen setzte Brook zum Beispiel 1970 mit einer legendären akrobatischen Shakespeare-Inszenierung um. Der "Sommernachtstraum" in einem reinweißen, kubischen Raum mit Trapezen gilt bis heute als prägend für Theatermacher.

Zu radikal für die Royal Opera

Geboren wurde Brook am 21. März 1925 als Sohn jüdischer Emigranten aus Russland in London. Schon als Zehnjähriger führte er zu Hause "Hamlet" mit Kartonfiguren auf, mit 18 brachte er "Dr. Faustus" auf eine Londoner Kneipenbühne. Mit Anfang 20 galt er als Wunderkind. Er inszenierte Shakespeare in Stratford-upon-Avon, 1947 wurde er mit 22 Jahren Produktionsleiter an der Londoner Royal Opera. Dort führte er 1950 bei "Salome" von Richard Strauss Regie. Salvador Dali schuf dafür derart gewagte Bühnenbilder, dass Brook danach gekündigt wurde.

Komödien und Musicals machten ihn danach zum Star des Londoner West Ends. Er arbeitete u. a. mit Laurence Olivier und Vivien Leigh. Brook probierte alles aus – nach eigenen Angaben "Kultur, Sex, Drogen, Religionen" –, bevor er 1951 die Schauspielerin Natasha Parry heiratete, mit der er bis zu ihrem Tod 2015 zusammen war.

Neun-Stunden-Epos aufgeführt

1974 zog Brook nach Paris. Dort gründete er das Internationale Zentrum für Theaterforschung, um sowohl afrikanische wie auch östliche Traditionen zu erforschen. Die internationale Truppe fand eine Heimat in dem ehemaligen Varietétheater Theatre des Bouffes du Nord. Bereits 1971 hatte er seine Theatersprache "Orghast" entwickelt. Sie besteht aus Worten, die die Schauspieler mit unmittelbarem Ausdruck aufladen und so bei den Zusehern eine spontane Vorstellung wecken sollten.

Seine Inszenierungen wurden in den folgenden Jahrzehnten internationaler und kleiner. Mit einer Ausnahme: 1985 adaptierte er das Sanskrit-Epos "Mahabharata" als neunstündige Uraufführung. Bis zuletzt arbeitete Peter Brook an Inszenierungen.

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