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Orpheus’ Melodie zwischen Leben und Tod

Von Herbert Schorn, 25. Jänner 2020, 00:04 Uhr
Orpheus’ Melodie zwischen Leben und Tod
Kraftvoll und sanft: David Baldessari als Orpheus in Höchstform. Bild: Kurt Hörbst

Henry Masons Klassikerbearbeitung "Orpheus" im Theater des Kindes: spannend, witzig, tief bewegend.

Orpheus hat lange gebraucht, um die Melodie des Lebens zu finden. Der hochbegabte Sohn des griechischen Gottes der Musik, Apoll, entdeckt sie erst in einem Menschen, Eurydike – und das, obwohl er selbst ein Rockstar ist und seine Musik die Herzen der Menschen erobert. Am Hochzeitstag passiert das Unfassbare: Eurydike stirbt.

Was tun? Der Verlust ist entsetzlich. Mit seiner Frau hat Orpheus auch sich selbst, seine Melodie, verloren. Er reist in die Unterwelt.

Das ist die Folie, vor deren Hintergrund Henry Mason in seiner Klassiker-Neufassung existenzielle Fragen des Lebens für Kinder ab neun Jahren im Theater des Kindes neu verhandelt: Liebe, Abschied, Loslassen, Neubeginn. Wer glaubt, diese Fragen seien Kindern in diesem Alter nicht zuzumuten, der irrt. Aber gewaltig.

Henry Mason hat nicht nur den Text geschrieben, sondern ist auch für Regie und Ausstattung des Stückes, das gestern Vormittag Premiere hatte, zuständig. Er nimmt die Kinder mit auf die Reise des so erfolgsverwöhnten und trotzdem rastlos suchenden Abenteurers.

> Video: Orpheus für Kinder

In der Unterwelt. Orpheus schafft das Undenkbare: Weil er die Verbindung zu Eurydike nie verliert, schlägt er sich bis zu ihr durch. Auf der Reise zurück darf er sich aber, so die Bedingung, nicht nach ihr umdrehen. Doch plötzlich ist die Musik des Lebens weg, er hört nur noch Lärm. Er glaubt, seine Frau sei längst weg, dreht sich um, sie ist da und stirbt. Wie kann er jetzt noch weiterleben?

Das alles erzählt Mason mit einfachen, kraftvollen, tief berührenden Bildern. David Baldessari ist als Orpheus in Höchstform, kraftvoll, sanft, humorvoll, suchend. Er lässt keine Sekunde Langeweile aufkommen, unterstützt durch eingespielte Tonaufnahmen anderer Figuren – und seine E-Gitarre. Die Musik hat er selbst geschrieben, jede einzelne der 50 Theaterminuten ist sorgfältig durchkomponiert. So gelingt es, in Sekundenschnelle atmosphärische Räume zu schaffen und zwischen ihnen zu wechseln.

Dieses Stück ist ein Erlebnis, für Kinder und Erwachsene.

Fazit: Eine kurzweilige, rasante und tiefgehende Parabel um Abschied, Loslassen und Neubeginn.

Premiere: "Orpheus", Stück von Henry Mason für Kinder ab 9, 24. Jänner, Theater des Kindes. Weitere Termine: 25. 1. (16 Uhr), 4., 5., 6., 11., 12. 2. (19.30 Uhr), 16. 2. (16 Uhr). Infos: theater-des-kindes.at

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Autor
Herbert Schorn
Redakteur Kultur und Leben
Herbert Schorn
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