Orpheus auf großer Reise zwischen Leben und Tod
Im Theater des Kindes interpretiert Henry Mason den antiken Mythos ab kommendem Freitag neu.
Einen Klassiker der Weltliteratur nimmt sich das Linzer Theater des Kindes ab kommendem Freitag vor: Henry Mason inszeniert die antike Sage rund um Orpheus, der in die Unterwelt reist, um seine geliebte Eurydike zurückzuholen.
Der Linzer Regisseur hat auch die Textvorlage des Stückes für Kinder ab neun Jahren verfasst, auf der Bühne steht mit David Baldessari nur ein Schauspieler. Trotzdem ist Orpheus nicht alleine: Die Stimmen von sieben Figuren, darunter Eurydike, wurden vorab eingesprochen und werden eingespielt. Die Musik schrieb Baldessari; er wird live singen, E-Gitarre spielen und mit Loops und Effektpedal Soundteppiche erzeugen.
> Video: Regisseur Henry Mason über sein Stück Orpheus
Dabei wird aber nicht nur der antike Mythos erzählt. "Unsere Geschichte ist ein Vexierbild, das ständig zwischen damals und heute hin und her pendelt", sagt Mason. So ist in seiner Interpretation Orpheus ein Rockstar, der aber von seinen Eltern in diese Rolle gedrängt wurde und seinen eigenen Weg finden muss. "Es ist auch eine Geschichte der Emanzipation", sagt Baldessari. Ein ebenso wichtiges Thema ist aber Orpheus’ Reise in die Unterwelt, wo er seine verstorbene Geliebte zurückholen will – und scheitert. "Orpheus muss lernen, dass er nicht allmächtig ist", sagt Mason. Der Tod werde bewusst nicht ausgeklammert, sagt Theaterchef Andreas Baumgartner: "Kinder haben ein gutes Sensorium. Sie holen sich aus jedem Stück das, was sie brauchen."
"Orpheus" von Henry Mason: Premiere am 24. Jänner, 10 Uhr, weitere Termine ab 25. Jänner, 16 Uhr. Infos: theater-des-kindes.at