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"Odin" Wiesingers Nominierung: "Rückzug wäre falsches Signal"

Von Peter Grubmüller, 15. Mai 2019, 00:04 Uhr
Der Maler Odin Wiesinger  Bild: WALTER WOBRAZEK (APA/WALTER WOBRAZEK)

Mitglieder des Landeskulturbeirats über "Odin" Wiesingers Nominierung.

"Einerseits gibt es die Freiheit der Kunst, andererseits muss einem Künstler bewusst sein, was er mit einem Titel wie ,Endsieg’ für sein Werk ausdrückt", sagt Simone Zaunmair. Die aus Wels stammende Musikerin und Komponistin leitet die "Kultur und Freizeit GmbH" in Vöcklabruck und wurde von der ÖVP für den am 14. Juni neu zu konstituierenden Landeskulturbeirat (LKB) nominiert. Sie wird damit Kollegin des Malers Manfred "Odin" Wiesinger, den – wie die OÖN berichteten – die FPÖ in dieses 25-köpfige kulturpolitische Beratungsgremium entsendet. Bekanntlich arbeitet sich der Andorfer, der Mitglied der Innviertler Künstlergilde ist, an deutschnationalen Motiven ab. Unter anderem trägt eine Lithografie aus den 90er-Jahren den Titel "Endsieg".

Zaunmair: "Ich kenne diesen Herrn Wiesinger nicht, aber ich halte es für schlimm, wenn man Künstler in dieses Gremium setzt, die sich über die Aussage ihrer Kunst keine Gedanken machen. Obwohl ich davon ausgehe, dass ihm sehr wohl bewusst ist, was er mit seinen Arbeiten auslöst." Wegen Wiesinger aus dem Gremium auszuscheiden, kam für Zaunmair nicht in Frage: "Nein, weil nur so können wir in diesem Rahmen auch darüber diskutieren. Ein Rückzug wäre das falsche Signal."

Birgit Standl, Galeristin vom Linzer Kunstpfad Bischofstraße, sitzt wie Wiesinger auf FPÖ-Ticket im LKB, dennoch legt sie darauf Wert, "weder links noch rechts, sondern geradeaus" zu sein. "Wir werden sehen, wie er sich aufführt", sagt sie über den Innviertler Maler, betont allerdings, alles Extreme zu verabscheuen, "politisch wie religiös." Stangl: "Mir geht’s um Kunst, ich verstehe nicht, warum hier die Politik hineingezogen wird."

Die Grünen verlängerten das LKB-Mandat von Autor und Schauspieler Erich Josef Langwiesner. Das ehemalige Ensemble-Mitglied des Landestheaters hält Wiesingers Nominierung für eine "demokratiegefährdende Maßnahme", die ein katastrophales Licht auf Oberösterreichs Kulturpolitik werfe.

Josef Stockinger, Chef der Oberösterreichischen Versicherung, zieht neu in das Gremium ein und ortet den Sinn des LKB darin, "dass die ganze Breite der Kulturlandschaft vertreten ist. Das ist nun offensichtlich so, auch wenn mir das nicht gefällt." Habe er nach Wiesingers Berufung an Rückzug gedacht? Stockinger: "Wegen einer Einzelperson kann man eine grundsätzlich sinnvolle Konzeption nicht infrage stellen."

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Autor
Peter Grubmüller
Ressortleiter Kultur
Peter Grubmüller
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12  Kommentare
12  Kommentare
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gallo (56 Kommentare)
am 15.05.2019 23:00

Technisch und künstlerisch sind seine Bilder Dilettanten-Ramsch, absolut zu vergessen, pubertäre Pseudogenie-Aufwallung.
Er macht sich nur interessant mit den Sujets, die allerdings total jenseitig sind. Doch: Provokation ohne jegliche Qualität ist immer nur absolut peinlich und sonst nichts.

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Freischuetz (3.154 Kommentare)
am 15.05.2019 14:47

Wozu die Aufregung und der Lärm?
Germanenkult ist nicht verboten.
Die Germanen sind indogermanischen Ursprungs, also europäische Immigranten aus dem Osten und Odin ist deren führende Gott . Als sie mit dem Sieg über die Römer im Teutoburger Wald in das volle Licht der Geschichte eintraten, hatten sie schon eine lange kulturelle Entwicklung hinter sich. Ihre Welt ist die des Rechts, dem sogar die Götter unterworfen sind. Odin ist nicht der Schöpfer, aber der Lenker der Welt. Die Rechtsregeln sind als Runen in seinem Speerschaft, der aus dem Holz der Weltenesche Yggsdral geschnitzt ist, eingeritzt. Von der Wahrung des Rechts hängt der Bestand der Welt ab. Also das Recht hat oberste Priorität, dem Götter und Politik zu folgen haben.
Ist doch gut, wenn die FPÖ einen Mann, der sich zu Odin und zum Recht bekennt, nominiert.

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Insi (472 Kommentare)
am 15.05.2019 13:32

Habe eben Im Standard gelesen, das das Land Oberöstereich vor ein paar Jahren 2 „Kunstwerke“ des Herrn Wiesinger angekauft hat. Soviel Scheinheiligkeit .

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Federspiel (3.500 Kommentare)
am 15.05.2019 13:00

Vorweg: Bekäme ich ein "Werk" von "Odin" Wiesinger geschenkt,
es stünde am selben Tag auf einer Verkaufsplattform.

Gestern las ich in der Krone, wer die Grünen "prominent" unterstützt.

Unter anderem Hermann Nitsch.
Mahlzeit.

Orgien - Mysterien Theater. "Live" - Ausweidungen und Blutschüttbilder,
Extaschisch zuckende Nackedeis.

DAS ist offenbar Kunst. Der Linken.

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Insi (472 Kommentare)
am 15.05.2019 13:16

Nitsch ist Maler zwar unappetitlich aber er ist kein Naz........
Das macht den Unterschied aus.

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bartgeier (1.035 Kommentare)
am 15.05.2019 12:26

Nach einer kurzen Durchsicht der Werke des Hr. Wiesinger würde ich das Gezeigte bestenfalls als Kunsthandwerk bezeichnen, mehr nicht. Die Schaffenperiode wider bessern wissen wäre unzweifelhaft 1935-45 einzuordnen. Was erwartet man von so einem "Künstler" etwas Neues, Kreatives oder gar Innovatives. Kann ich mir persönlich nicht vorstellen.

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weiden1 (384 Kommentare)
am 15.05.2019 11:52

Niemand muss seine Kunst mögen, aber was Odin Wiesinger von den selbst ernannten und dann auch noch von der öffentlichen Hand reichlich subventionierten "Künstlern" unterscheidet, ist, dass ER keine Subventionen in Anspruch nimmt. Frei nach dem Motto: Mach was, was den Leuten gefällt, dann werden sie es kaufen und ich lebe dann davon ganz anständig. Unter diesen Bedingungen wären die meisten unserer "Staatskünstler", die oft nur Unkenntliches oder Perverses, wie Blutgeschmiere udgl produzieren, dafür aber Steuergeld kassieren und moralisierend mit dem Zeigefinger herumfuchteln, längst verhungert. Aber die "Freiheit der Kunst" gilt natürlich für einen Jan Böhmermann, der alle Österreicher öffentlich als debil bezeichnet, da regt sich keiner der "Gerechten" auf !

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 15.05.2019 12:02

Gestern hat uns Redakteur Grubmüller wissen lassen, dass diese Besetzung eh realtiv egal ist, heute bringt er trotzdem diverse Reaktionen von Künstlern etc. dazu.

So egal ist die Thematik also doch nicht.

Ich finde, der Leserbrief der Frau Weissenböck dazu trifft den Punkt.

Ich würde gerne mal den rechtsradikalen Narrensaum vom Herrn Odin gemeinsam mit der FPÖ O.Ö. malen lassen. Wir würden sehen, dass dieser Saum sehr groß und eher im Zentrum, denn an der Peripherie der Partei angesiedelt ist.

Aber LH und Kultur-Referent Stelzer hat sich schon ein Formular in 100-facher Ausführung von seiner Kultur-Direktion anfertigen lassen, in dem diverse FPÖ-Granden per Unterschrift bestätigen (können/dürfen/müssen), dass sie eh ganz brav und gar nicht rechtsradikal sind.

Dann passt es für Stelzer und seine türkis-schwarze Partei wieder und der nächste "Einzelfall" kann kommen. Formulare gibt es ja genügend...

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OOENler (1 Kommentare)
am 15.05.2019 08:19

Ein weiterer Schritt rechtes Gedankengut wieder salonfähig zu machen. Und dies alles mit der Unterstützung der ÖVP. Es scheint, dass sich viele der türkisen Parteikollegen ihrer aktuellen Rolle als Steigbügelhalter nicht Bewusst sind und schon möglicherweise bald rechts von ihren Koalitionspartnern auf Landes- sowie Bundesebene überholt werden.
Es wäre von Vorteil Andorf, die Heimatgemeinde des Herrn Wiesinger zu besuchen und die Leute dort zur ideologischen Haltung des neuen Mitglied des Landeskulturbeirates zu befragen. Denn da ist die wahre tief braune Gesinnung dieses Herrn seit vielen Jahren öffentlich bekannt. Als Mitglied eines Gremiums, dass die Landesregierung "…in grundsätzlichen Fragen der Kulturpolitik und mit der allgemeinen Beurteilung der Wirksamkeit von Kulturförderungen." ( Webauftritt Land OÖ https://www.land-oberoesterreich.gv.at/22742.htm) berät kann sich jeder vorstellen, welche Kulturpolitik in Zukunft mehr Zuspruch erhält. Typische Salamitaktik.

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Orlando2312 (22.319 Kommentare)
am 15.05.2019 14:44

"Ein weiterer Schritt rechtes Gedankengut wieder salonfähig zu machen. Und dies alles mit der Unterstützung der ÖVP. Es scheint, dass sich viele der türkisen Parteikollegen ihrer aktuellen Rolle als Steigbügelhalter nicht Bewusst sind...."

Paul Hindenburg glaubte auch, die Nazi zähmen zu können. Er hatte sich geirrt. Der Rest ist Geschichte...........

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tradiwaberl (15.611 Kommentare)
am 15.05.2019 08:02

Wiesinger ist Wiesinger... da ist ohnehin schon Hopfen und Malz verloren.
Aber es sagt sehr viel über die Partei aus, die so einen Dillo in ein öffentliches Amt hievt. Nicht trotz, sonder gerade wegen seiner rechten und infantilen Hassaussagen.
Die vielgepriesene Distanzierung vom rechten Saum der FPÖ wird ein weiteres Mal unglaubwürdiger....

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filibustern (627 Kommentare)
am 15.05.2019 05:55

Hinter irgendwas müssen sich die Typen ja verstecken können. Meist ist es die Freiheit der Meinung und der Rede - jetzt ist es halt die Freiheit der Kunst als Rechtfertigung für die Verbreitung einschlägigen Gedankengutes. Einfach widerlich!

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