Nestroy: Linzerin Julia Edtmeier zur besten Schauspielerin gekürt
Die 34-Jährige erhielt den Preis für ihre Rolle als "Mozart" im Stück "Amadeus", Claudius von Stolzmann wurde bester Schauspieler
Die aus Linz stammende Julia Edtmeier wurde gestern Abend im Wiener Volkstheater als beste Schauspielerin mit dem Nestroy-Preis ausgezeichnet. Sie erhielt den österreichischen Theaterpreis für ihre Rolle als "Mozart" im Stück "Amadeus" nach Peter Shaffer, das als Koproduktion in der Bezirksschiene des Wiener Volkstheaters und im von ihr mitbegründeten Bronski & Grünberg Theater zu sehen war. Damit gingen Kolleginnen wie Birgit Minichmayr aus Pasching oder die ehemalige Linzer Landestheater-Schauspielerin Anna Rieser leer aus.
Edtmeier "rockt Amadeus"
In der Jurybegründung heißt es: Edtmeier "rockt den Amadeus, wie es sich selbst Falco nicht hätte vorstellen können (von Peter Shaffer ganz zu schweigen)". Die Schauspielerin wurde durch den Film "Love Machine" mit Thomas Stipsits einem breiten Publikum bekannt, zuletzt war sie im Stipsits-Krimi "Kopftuchmafia" zu sehen. Sie wuchs als jüngstes von vier Geschwistern auf, fing mit fünf Jahren an zu tanzen und begann mit 16 eine Musical-Ausbildung.
Als bester Schauspieler wurde Claudius von Stolzmann als Zagl im Stück "Der Himbeerpflücker" im Theater in der Josefstadt ausgezeichnet. Christoph Luser erhielt den Nestroy als bester Nebendarsteller (als guter Gesell/Teufel im Salzburger "Jedermann"), Kornél Mundruczó als bester Regisseur (für die Uraufführung von "Parallax" im Proton Theater). Der Nachwuchspreis im Schauspiel ging an Irem Gökçen (Clarice in Goldonis "Diener zweier Herren", Volkstheater), als beste Nachwuchsautorin an Leonie Lorena Wyss (für "Muttertier" im Burgtheater-Vestibül).
Als beste Bundesländer-Aufführung wurde "Von einem Frauenzimmer" von Christiane Karoline Schlegel im Schauspielhaus Graz ausgezeichnet, damit hatte das ebenfalls nominierte Stück "Tom auf dem Lande" des Linzer Landestheaters das Nachsehen. Der Autorenpreis ging an Magdalena Schrefel (mit Valentin Schuster) für "Die vielen Stimmen meines Bruders", zu sehen im Schauspielhaus Wien, im Kosmos Theater und beim Kunstfest Weimar.
"Gespür für Tempo und Witz"
Bereits vorab stand fest, dass Felix Mitterer den Nestroy für sein Lebenswerk erhält. Seine Arbeiten zeichne ein "feines Gespür für Sprache und Form, für Figuren, für Tempo und Witz" aus, so die Jury: "Dass das Volksstück als Genre mit Breitenwirkung und kritischer Potenz noch lebendig ist, ist gerade auch ihm zu verdanken."
Der Publikumspreis ging an Tom Neuwirth, besser bekannt als Conchita Wurst. Er überflügelte damit Kollegen wie Philipp Hochmair, Maria Köstlinger oder die aus St. Florian stammende Burgschauspielerin Marie-Luise Stockinger.
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