Nebenjobs im ORF werden nun "restriktiv geprüft"
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann will die Nebenjobs von Journalisten und Moderatoren seines Hauses ab sofort restriktiver handhaben.
Wie aus einer internen Mitteilung hervorgeht, müssen die Verantwortlichen Nebenbetätigungen von Mitarbeitern bei Kammern, politischen Institutionen und parteinahen Interessensvertretungen bis auf Weiteres ablehnen. Alle weiteren Jobs abseits des ORF sollen "besonders restriktiv" geprüft werden.
Damit reagiert Weißmann auf Fälle von Moderationen, die in den letzten Wochen bekannt geworden sind und "geeignet waren, in der Öffentlichkeit den Zweifel mangelnder Unabhängigkeit zu erwecken", heißt es in dem Schreiben. So soll der am Freitag zurückgetretene ORF-NÖ-Landesdirektor Robert Ziegler laut der Rechercheplattform "Dossier" mehrmals Veranstaltungen ÖVP-naher Interessensvertretungen wie der Wirtschaftskammer NÖ moderiert haben. Nadja Mader ("Niederösterreich heute") moderierte laut "Falter" unter anderem für die Wirtschaftskammer und Raiffeisen. Die nun von Weißmann eingeführten Bestimmungen gelten vorübergehend, bis Erkenntnisse einer Ethikkommission vorliegen.
NÖ: Nachfolge bis Juni regeln
Den nach Zieglers Rücktritt offenen Landesdirektorenposten will Weißmann bis spätestens Juni besetzen, wie er im APA-Gespräch sagte. In der von Medienministerin Susanne Raab (ÖVP) angestoßenen Diskussion um Einsparungen beim ORF verwies Weißmann auf Einsparungen von zwölf Prozent der Mitarbeiter in der vergangenen Dekade. Gleichzeitig drängte er auf die geplante Digitalnovelle, damit der ORF zum Beispiel Inhalte nur digital anbieten kann. In den nächsten acht Wochen müsse entschieden werden, wie ab 2024 ORF-Kunden, die nur streamen, zur Kasse gebeten würden. Das hatte jüngst der Verfassungsgerichtshof verlangt.
Entweder Werbeeinnahmen oder Gebühren
Beides zu kassieren ist ein Witz
Folgende Vermutung legt diese Stellungnahme nahe:
Die von unserer GIS Gebühr (über)bezahlten "Haupt-Jobs" beim ORF scheinen nicht sehr herausfordernd zu sein, wenn man so viel Zeit für lukrative Neben-Jobs aufbringen kann. Dieser Laden gehört dringendst reformiert und objektiviert,denn von "Bildungsauftrag" und objektiver Berichterstattung sind die alle ganz weit weg.
Wann werden Sie endlich verstehen, dass "objektive" Berichterstattung logisch unmöglich ist? Nachdem in jeder Minute an mehr als einem Ort auf der Welt irgendetwas mehr oder weniger Berichtenswertes sich ereignet?