Musiktheaterpreis: Franz Welser-Möst ist der Dirigent des Jahres
Auszeichnung für seine "Elektra" bei den Salzburger Festspielen im Vorjahr.
Die gestern im Steyrer Schloss Lamberg bereits zum neunten Mal vergebenen Österreichischen Musiktheaterpreise (ÖMTP) haben zwei große Sieger hervorgebracht: Die Salzburger Festspiele einerseits, die im Vorjahr eine weltweite Vorreiterrolle für sichere Veranstaltungen trotz Corona übernommen haben. Und zweitens die Musikkultur an sich, die mit Konzerten und Festivals wieder "back to live" ist und sich vor Publikum präsentieren kann.
"Der Musiktheaterpreis ist eine tiefe Verneigung vor Menschen, die uns unter widrigsten Umständen mit dem Grundnahrungsmittel Kultur genährt haben", sagte ÖMTP-Präsident Karl-Michael Ebner. Die Salzburger Festspiele hätten mit ihrem Stattfinden im Pandemie-Sommer 2020 Unmögliches möglich gemacht und damit einen Leuchtturm in die weltweite Kulturlandschaft gesetzt, begründete die Jury, der auch OÖN-Musikkritiker Michael Wruss angehört.
"Courage und Ermutigung"
Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler nahm folgerichtig den Sonderpreis für "Courage und Ermutigung in der Pandemie" entgegen. Franz Welser-Möst wurde für seine musikalische Leitung der Salzburger "Elektra"-Produktion ausgezeichnet.
Weiters heimsten die Salzburger Festspiele für ihre "Così fan tutte" den Preis für die beste Opernproduktion, die beste Regie (Christof Loy) und die beste Hauptdarstellerin (Elsa Dreisig in der Rolle der Fiordigli) ein. Die Wiener Philharmoniker, ebenfalls maßgeblich an den Salzburger Festspielen beteiligt, wurden von der Jury als bestes Orchester ausgezeichnet. Bester männlicher Hauptdarsteller war Piotr Beczala als Jontek in "Halka" am Theater an der Wien.
Landeshauptmann Thomas Stelzer sagte: "Der Musiktheaterpreis ist eine Anerkennung und Würdigung persönlicher Leistungen, aber auch für die Gesellschaft. Der Preis hebt die Inspiration, die Kreativität und das ständige Suchen und Streben nach dem Besseren heraus." Letzteres trifft – so die einhellige Meinung der Jury – auf den Wiener Ausnahmetenor Heinz Zdenik zu. Der 81-Jährige wurde für sein Lebenswerk geehrt und sah den Preis "als Aufforderung, lebendig zu sein".
Der Preis für den besten männlichen Nachwuchs ging nach Oberösterreich: Rafael Helbig-Kostka erhielt den Preis für die Rolle als Erzähler in Benjamin Brittens "The Rape of Lucretia" im Opernstudio des Landestheaters Linz.