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Zucchero: Große Stimme, große Gefühle

Von Reinhold Gruber   17.November 2019

Mit „Spirito Nel Buio“  schärft der mittlerweile 64-Jährige schon am Beginn von „D.O.C.“ alle Sinne, verführt mit einer Melodie, die man augenblicklich im Ohr hat und die bis zum Ende auch die Tanzbeine des Hörers erfasst hat. So soll es sein, wenn nach dreieinhalb Jahren wieder einmal neue Lieder aus dem Süden Richtung Norden ziehen.

Wenn Zucchero erst die Massen in Bewegung versetzt hat, dann lässt er sie nicht mehr so schnell los, wie die Kenner aus seinen umjubelten Konzerten der vergangenen Jahre und Jahrzehnte (einige davon auf Burg Clam) wissen. So schießt er mit „Soul Mama“ gleich noch einen Party-Kracher nach, der seinen unverkennbaren Stempel trägt. Die kraftvolle Stimme, der nicht weniger pulsierende Soul-Funk und dieser typische Sound - alles ist vertraut. Und das ist gut so. 

Doch Zucchero wäre nicht der, der er ist, würde er nicht auch auf dem Klavier der großen Emotionen die richtigen Töne treffen. „Cose Che Già Sai“ im Duett mit Frida Sundemo berührt und entschleunigt, zwingt zum Zuhören und gibt selbst denen, die nicht Italienisch reden, das Gefühl zu verstehen. Das ist auch so etwas Spezielles an der Musik von Zucchero, der mit mehr als 60 Millionen verkauften Alben zu Recht den Star-Status trägt. 

„D.O.C.“ legt wieder stärker seine Wurzeln frei. Und: Zucchero wirkt wieder viel beseelter, viel erdiger, viel emotionaler. Da ist etwa „Sarebbe Questo Il Mondo“ mit seinen ruhigen, intensiven Strophen, die dann im Refrain wie ein Vulkanausbruch wirken. 

Da ist „Tempo Al Tempo“ mit seinem wunderschönen Melodiebogen. Und da ist „Nella tempesta“, das Weihnachtslied ohne Lametta-Süße, dafür mit viel ehrlicher Emotion und bluesiger Kraft. Wie ist das mit dem Wein? Besser, umso älter. Auf Zucchero trifft das auch zu.

Zucchero „D.O.C.“ (Universal)

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29. März 2024