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Album der Woche: Worte haben Kraft

Von Reinhold Gruber, 07. Oktober 2022, 00:04 Uhr

Sie schmiedet Worte mit viel Überzeugung. Und dann hat Yasmo noch die Klangkantine an ihrer Seite.

Sie ist ein Kind der 90er-Jahre, Rap ist ihr Wegbegleiter, hat sie schon als 15-Jährige auf die Poetry-Slam-Bühnen gebracht und genügend Stoff für zwei Alben geliefert. Nun ist Yasmo beim dritten musikalischen Werk gelandet.

Es ist eine Kunst, Worte und Sätze so zueinanderzufügen, dass – egal ob schnell oder langsam – der Fokus stets auf den Inhalt gerichtet bleibt. Dabei könnte man sich alleine in die Musik der Klangkantine mit großer Spielfreude und Variantenreichtum verlieben. Die 31-jährige Wienerin ist ein kluger Kopf. Sie versteht es, ohne Umschweife direkt auf den Punkt zu kommen ("Alle"), hat aber auch einen originellen Zugang zu relevanten Themen unserer Zeit. "Früher schrieb ich Sätze, heute schreibe ich Umsatz", rappt sie im Opener "100K". Nicht jeder hat einen Papa, der es richtet. Das Arbeiterkind weiß Bescheid.

"Nein heißt Nein heißt Nein", heißt es an anderer Stelle, Klartext, dass es Grenzen im zwischenmenschlichen Leben gibt und wer Nein sagt, kein Spielverderber ist. Das Leben im Internet, in dem es manipulativ nur die eine Meinung gibt, nämlich die eigene ("Block"), und viel zu viele vergessen, dass der Internet-Avatar von einem selbst das reale Leben, in dem nichts geht, nicht ersetzen kann ("TL;DR"), findet auch kritisch seinen Platz.

Die große Ernsthaftigkeit hat auch ihre witzigen Seiten. "Wer sagt heute noch Cheese und macht ein Foto von den anderen", heißt es etwa in "Cheese", und am Ende hat Yasmo nur einen Wunsch: "Bitte bleib im Guten, bitte bleib bei dir."

Yasmo & die Klangkantine "Laut und Lost" (Ink Music)

OÖN Bewertung:

Reingehört:

Edenbridge "Shangri-La" (AFM Records): In der opulenten Welt des symphonischen Rocks, in dem sich die E-Gitarre so richtig in Szene setzen kann, darf man sich auch Zeit nehmen, um mit auf eine Reise zu gehen. Edenbridge, die stilprägende Metal-Band aus Oberösterreich, tut das auf ihrem zehnten Album. Mit dem achtminütigen "At First Light" eröffnen sie eine wuchtige Klangreise, immer mit den Melodien im Blickpunkt. Lanvalls Kompositionen verraten einen klassisch ausgebildeten Vollblutmusiker und Saitenmagier, Sängerin Sabine Edelsbacher verstärkt das Stimmungsbild. So ist das 16-minütige "The Bonding (Pt. 2)" am Ende mehr Rock-Symphonie denn Song. Stark.

OÖN Bewertung:

Samara Joy "Linger Awhile" (Verve): Ihr wird eine "Honigstimme" zugeschrieben, die sich locker durch alle Höhen und Tiefen von Jazz und Soul bewegt. Und sie ist 22 Jahre jung und klingt dabei erstaunlich reif. Samara Joy verbindet auf ihrem Debütalbum Tradition mit Moderne, über allem schwebt ihre Stimme, die in den intimen Momenten glänzt. 

OÖN Bewertung:

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Autor
Reinhold Gruber
Lokalredakteur Linz
Reinhold Gruber
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