Kraftklub sind zurück – und das ist sehr gut so
Nach drei Nummer-1-Alben in Folge sowie einer erfolgreichen Soloplatte von Sänger Felix Kummer meldet sich die Chemnitzer Indie-Rap-Rock-Band Kraftklub jetzt mit "Kargo" zurück.
Und das ist sehr gut so. Denn Album Nr. 4 zeigt das Quintett in feiner Form, eine deutliche qualitative Steigerung zum mittelprächtigen Vorgänger "Keine Nacht für Niemand" (2017). "Kargo" ist wieder Kraftklub pur, sprich ein lässiger Hybrid aus Sprechgesang und Punkrock, knackigen Mitgröl-Refrains und cleveren, augenzwinkernden Texten mit ausgeprägtem Hang zum Wortspiel.
Bereits der selbstreferenzielle, die eigene Geschichte aufarbeitende Auftakt "Teil dieser Band" ist ein echter Volltreffer, ebenso wie das furiose "Ein Song reicht", das von verflossener Liebe und dem dazugehörigen Soundtrack handelt. Politisch wird’s auf "Kargo" natürlich auch, vor allem bei "Vierter September" (toll), "Angst" (gut) und "Wittenberg ist nicht Paris" (na ja). Überraschend unpeinlich ist "Fahr mit mir (4x4)" ausgefallen, eine schräge Kollaboration mit den Kollegen von Tokio Hotel. Trotz einiger etwas schwächerer Songs wie "Kein Gott, kein Staat, nur du", "Blaues Licht" oder "Der Zeit bist du egal" – "Kargo" ist ein gelungenes Comeback, das Lust auf die anstehende Tournee macht. (ll)
CD-Kritik: Kraftklub "Kargo" (Vertigo Berlin/Universal Music)
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