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Kopfhörer #54: Ein Abschied ohne Wehmut

Von Reinhold Gruber, 25. Juni 2021, 15:42 Uhr
Erholt sich gerade von einer Rückoperation und will bis Herbst so weit sein, um ihre Abschiedtour spielen zu können: Stefanie Werger. Bild: Hannes Loske

Nach einer langen Karriere nimmt Stefanie Werger Abschied von der geliebten Bühne. Weil es sein muss, sagt sie. Darum gibt es auch keine Wehmut.

Wenn der Rücken nicht mehr mittut, dann ist es Zeit, zu gehen, wobei sie das Gehen gerade wieder lernen muss, wie Werger im OÖN-Gespräch in aller Offenheit zugibt. Schon vor ihrer Rückenoperation reifte in ihr der Gedanke an den Abschied. „Ich bin schon vorher schlecht gegangen und das hat das Publikum auch gemerkt“, erinnert sie sich. „Ich wollte nicht, dass das irgendwann in Mitleid umschlägt.“ Am Ende solle die gute Schwingung von ihr zum Publikum auch wieder zurückkommen.

„Es ist keine traurige Geschichte, es ist schon okay so“, sagt sie im Hinblick auf ihre Abschiedstournee, die sie am 16. November auch ins Linzer Brucknerhaus bringen wird. Und das klingt ehrlich und gar nicht wehmütig. „Ich spüre keine Wehmut, weil letztendlich habe ich eine tolle Karriere gehabt. Ich habe etwas getan, um anderen eine Freude zu machen – und auch mir selbst.“ 

So eine Freude ist ihre selbst finanzierte CD „Langsam wea i miad“ („ich wollte mir einmal nichts dreinreden lassen“). Ihr 13. und letztes Album ist eben erschienen, kurz bevor sie Anfang Juli 70 Jahre alt wird. Dass sie immer noch viel zu sagen hat, hört man in den sechs neuen Liedern, in denen sie mit Humor („Kamasutra“) und Tiefgang („Kumm wieder z’ruck“) singt, Themen, die sie aufregen, aufgreift („Die Erde hat Fieber“, „Gier“) und mit dem Titellied ihr ganzes Leben in drei Minuten packt, die nachdenklich machen. 

Dazu kommen sieben Lieder, die für jene rund 150 Songs stehen, die Werger in ihrer Karriere veröffentlicht hat. „Vaterland“, „Steppenwolf“ und natürlich „Stoak wia a Felsen“, das zur zeitlosen Hymne geworden ist. „Ich habe immer das geschrieben, was ich spüre, was mir ein Anliegen war“, sagt Werger. Da sei sie nicht immer stark wie ein Felsen gewesen, sondern auch eine große Romantikerin. „Aber das glaubt dir niemand, wenn du etwas mehr auf den Rippen hast.“

Schreiben wird sie weiterhin („das Hirn ist nicht krank“), einzelne Lieder, vielleicht auch für andere. Konkrete Pläne gibt es diesbezüglich noch nicht. Aber Anfragen hat Werger schon vorliegen. Und auch das eine oder andere eigene Lied könnte es auch von ihr in Zukunft geben.  Nur ein Album und vor allem eine Tournee wird es nicht mehr sein.

Die Abschiedstournee ist für sie eine Herzensangelegenheit. „Es gehört sich nicht, dass man sich von einem Publikum, das mir so lange treu geblieben ist, sang- und klanglos verabschiedet.“ Also hofft sie bis im Herbst wieder so weit auf den Beinen zu sein, dass sie anständig Abschied nehmen kann. Denn: „Die Bühne ist der Flughafen meiner Seele. Da oben bin ich glücklich.“ Wird ihr die Bühne fehlen? „Sicher. Aber man muss halt zur Kenntnis nehmen, dass es nicht mehr möglich ist.“

Stefanie Werger „Langsam wea i miad“ (Major Babies)

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Autor
Reinhold Gruber
Lokalredakteur Linz
Reinhold Gruber
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