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Kopfhörer #4: 1zu1 oder kein Stil ist auch ein Stil

Von Reinhold Gruber, 01. Mai 2020, 11:47 Uhr
Gudrun Rubini und Fritz Weismann aka St. Ananas denken Musik im Duo anders. Bild: privat

Das Spannende an Musik ist, dass sie viele Facetten haben kann. Nachzuhören ist dies aktuell sehr gut beim Duo 1zu1.

Wenn sich eines zum anderen ergibt und dabei kein Kalkül im Spiel ist, dann kann man von blindem Verständnis sprechen.

Zwischen Gudrun Rubini, der Sängerin aus Wien, und dem Linzer Urgestein Fritz Weismann aka St. Ananas und Bandleader von Costa de la Muerte, gibt es eine Bande, die verbindet. Zu hören ist dies auf einem Album, dessen Titel („fleckvieh versteht sich“) so ungewöhnlich ist wie der Name des Projektes. 

Mehr als zwei Jahre lang haben sich die beiden Musiker Ideen hin- und hergeschickt, aus denen mit der Zeit Tracks und Mixes entstanden sind, die alles sind, nur eines nicht: gewöhnlich und vorhersehbar.

Das Duo schafft einen Sound, der so gewöhnungsbedürftig wie interessant ist. Dazu zwei Stimmen, die in ihrer Prägnanz zu den Worten führen, in denen viele persönliche Gedanken und Gefühle transportiert werden.

Nichts in den 15 Tracks von „fleckvieh versteht sich“ folgt einem gedanklichen roten Faden. Hier sucht sich die Musik einfach ihren Weg, ohne sich um Konventionen zu scheren. Da sind viele Ecken und Kanten zu überwinden, entziehen sich die Tracks einem klassisch erkennbaren Songwriting, um dann doch wieder genau das wieder erkennen zu lassen.

Man höre nur „Wasser und Wein“ mit seinem fast schon poppigen Melodiebogen im Refrain.

Oder „Mare dAmore“ mit seinem Synthesizer-Sound im Eighties-Style und einem packenden Zweigesang. 

Klassische Wege sind dazu da, um nicht beschritten zu werden. Und so sucht sich das Duo seine Wege abseits jedes kommerziellen Denkens und entfaltet dabei eine ganz eigene Musikalität, die zwar schwer zu fassen ist, aber in einigen Momenten – hier sei der „Skye Boat Song“ genannt – dann doch wieder so in den Bann zieht, dass man seine Ohren nicht von 1zu1 lassen kann. Kein klarer Stil kann eben auch ein Stil sein.

 Anders. Gegen den Strom. Auf ganz eigenen Wegen. Eigenwillig. Eigensinnig. Ja, das alles ließe sich zu „fleckvieh versteht sich“ sagen. Aber auch beseelt. Getragen von einer bedingungslosen Liebe zur Musik, die einfach so im Spiel der Kräfte von zwei Menschen eine Einheit ausdrückt. Eine Einheit, die Freiheit heißt. Den Genuss, das einfach leben zu können, hört man in praktisch jedem Moment der 15 musikalischen Geschichten heraus.

1zu1 „fleckvieh versteht sich“ (ATS Records)

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Autor
Reinhold Gruber
Lokalredakteur Linz
Reinhold Gruber
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