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Kopfhörer #34: Zwei Brüder in der Soundkiste

Von Reinhold Gruber, 25. Jänner 2021, 16:58 Uhr
In der Soundwelt der Grandbrothers Erol Sarp und Lukas Vogel kann man sich schnell verfangen. Bild: Toby Coulson

Die Grandbrothers verstehen das Spiel mit den Klängen und schaffen dabei ein musikalisches Universum, das faszinierend ist.

Es gibt die Momente, wo man plötzlich und unvermittelt von Musik berührt und angesprochen wird, die man grundsätzlich gar nicht bei den Lieblingen gesehen hätte. „Howth“, der das neue Album der Grandbrothers eröffnende Track, trifft den Nerv. Augenblicklich. Die Verbindung klassisch anmutender Klavierklänge mit Synthesizer-Beats wirkt.

Was in den 12 weiteren Soundkapiteln von „All The Unknown“ folgt – das Album funktioniert wie ein Buch in Kapitel, nur ohne Worte – ist eine spannende Reise in die Welt von Pianist Erol Sarp und Produzent Lukas Vogel, der auch Audio-Softwareentwickler ist.

Im Zentrum ihrer musikalischen Ausdrucksform steht der Konzertflügel, der in ihrem Studio in Bochum steht. Aus einem werden mehrere, vor allem, wenn es darum geht, all das, was aus diesem Flügel an Tönen und Geräuschen kommt, gemeinsam auf die Bühne zu bringen. Gut, die Bühnen dieser Welt sind momentan ohnedies nur schwer bis gar nicht zu bespielen und wenn dann nur ohne Publikum, was auch wieder den Reiz an der Sache schmälert. Egal.

„All The Unknown“ stellt die Idee der Grandbrothers auf noch breitere Beine. Da für die Aufnahmen zwei Flügel und ein Klavier zur Verfügung standen, war auf der perkussiven Ebene viel mehr möglich, wie Lukas Vogel sagt. Zum besseren Verständnis: „Bisher war es so, dass nur die Hämmerchen den Beat machten, jetzt haben wir beispielsweise ein Buch auf die Saite gelegt, diesen Krach als Basis genommen für eine Snare, oder sind mit einer Kette die Stege entlang gerutscht und daraus einen Shaker- oder Hi-Hat-Sound kreiiert. Das war dann unser Soundbaukasten.“

Die Grandbrothers sind Forscher, die aber im permanenten Entdecken von Neuland, von dem was möglich ist, aber noch nicht probiert wurde, angetrieben werden. Dass ihre Instrumentalmusik aus der Verbindung von (analogem) Klavier und (digitalem) Computer nicht steril oder gar technisch wirkt, liegt daran, dass die beiden viel Seele und Herz zulassen.

So ist „All The Unknown“ eine mitreißende Klangreise, auf der einem nicht alles gefallen muss, aber die einfach gefangen nimmt. Vorausgesetzt man verfällt „Howth“ und muss dann einfach immer weitergehen in die Soundwelt der Grandbrothers. Wer sich darauf einlassen kann, wird bis zum Ende immer wieder mit besonderen Tracks belohnt. „Unrest“ sei an dieser Stelle nur als ein weiteres Beispiel genannt.

Grandbrothers „All The Unknown“ (City Slang)

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Autor
Reinhold Gruber
Lokalredakteur Linz
Reinhold Gruber
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1  Kommentar
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messergabelscherelichtenberg (453 Kommentare)
am 25.01.2021 17:17

Sehr schön. Ist in meiner Playlist.

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