Kopfhörer #13: Live ist einfach live

Es fehlt viel in diesen bewegten Zeiten. Die Nähe, die Begegnung, die Umarmung und das Gefühl, ein Kollektiv zu sein. Letzteres ist unter anderem in Konzerten zu erleben. Das Bühnenerlebnis, für das Musiker leben und dass das Publikum so unterschiedlich es auch sein mag, für ein, zwei Stunden in einem Flow vereint, der alle Differenzen überbrückt - das ist und bleibt besonders.

Es sind die Konzerte, die man nie vergisst. So passt es ganz gut, dass Taylor Swift das Dokument ihres letztjährigen Auftritts in Paris nun auszugsweise veröffentlicht. Das passiert natürlich nicht zufällig. 

Der Konzertfilm „City Of Lover“ feierte vor wenigen Tagen Premiere auf dem US-Sender ABC und ist nun unter anderem bei Disney+ zu sehen. Acht Songs daraus funktionieren auch ohne Bilder ganz gut.

Bei ihrem Auftritt im „L’Olympia Theater“ in Paris zeigt sich die Klasse der Songwriterin, die sich mit einer Gitarre und ihrer Stimme genügen kann („The Man“ und „Cornelia Street“), weil ihre Songs einfach das Zeug haben, länger als nur ein paar Takte im Ohr zu bleiben.

Wenn dann noch die ganze Band einstimmt, dann werden Songs wie „Lover“ gleich noch einmal intensiver. Swift ist eine großartige Songwriterin, eine reife Performerin und eine Musikerin, die ihr Handwerk versteht. Im Live-Ambiente ist das noch einmal deutlicher zu spüren. So kommen nicht nur die Songs etwas anders daher, man hört auch das Publikum. Wie es singt und mitlebt. 

Taylor Swift „Live From Paris“ (Universal)