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Die zweite Seite des Florian Ritt

Von Reinhold Gruber, 26. Mai 2023, 11:59 Uhr
Florian Ritt muss nicht überlegen, ob er mehr Folkshilfe oder mehr FRINC ist. Er ist beides. Bild: Philipp Hirtenlehner

Bei Folkshilfe ist er der Quetschen-Spieler, der im Dialekt singt. Bei FRINC ist Florian Ritt noch mehr er. Aber beide musikalischen Seiten gehören zusammen. Ganz logisch.

Alles ist gut. „Ich bin dankbar, wie es gerade ist“, sagt der Musiker, der derzeit zwar alle Hände voll zu tun hat, aber darüber nicht klagt. Schließlich hat er den Weg selbst gewählt.

Dass es musikalisch auch ein Leben neben Folkshilfe gibt, wissen jene, die die Musik kennen, die der Oberösterreicher unter dem Namen FRINC serviert. Wobei FRINC als Band älter als Folkshilfe ist. Aber das nur nebenbei.

Ein ganzes Album wird es erst nächstes Jahr geben, aber mit „Pamplona“ veröffentlicht Ritt jetzt ein FRINC-Stück mehr, in dem er den „großen Hochdeutsch-Anteil“ in sich freilässt und musikalisch seine Vorliebe für HipHop und World Music auslebt.

„In der Corona-Zeit sind ein paar Lieder entstanden, von denen ich wusste, dass sie nicht cool werden, wenn ich sie so verändern muss, dass sie zu Folkshilfe passen. Deshalb wollte ich dem einen Namen geben und habe FRINC wieder zum Leben erweckt“, erzählt der Musiker im OÖN-Gespräch.

Zwei Projekte, ein Urheber

Als Songwriter hat Florian Ritt Folkshilfe- und FRINC-Tage. Anfang des Jahres war er sechs Wochen lang auf Teneriffa und war dort ganz stark im Kopf als FRINC im Sinne von Kitesurfen und Songschreiben. So empfand er es im Rückblick.  Aber diese Frage hat ihn nach eigenem Empfinden vorher gedanklich mehr beschäftigt, als es nun die Realität ist.

„Ich bin draufgekommen, dass Folkshilfe und FRINC Florian Ritt sind. Die Person, aus der das alles inhaltlich entspringt, bin ich. Es ergibt sich authentisch. Ich habe das Gefühl, dass ich durch FRINC noch viel mehr Folkshilfe und durch Folkshilfe noch viel mehr FRINC sein kann, weil es mich als Musiker ganzheitlicher macht. In meinem Herzen ist es gleichwertig.“

Zurück zu „Pamplona“. Es ist ein euphorischer Song, den Ritt positiv besetzt sieht, weil man sich „mit seinen Freundinnen und Freunden als Stiere von Pamplona sehen kann, die durch die Stadt ziehen, Party machen und die schlechte Laune symbolisch gesprochen aufspießen“. Zum anderen ist für den Spanien-Liebhaber das Thema aber sehr ernst, der Stierkampf nichts anderes als ein ritualisierter Mord. „Auch wenn das Tradition ist, muss man das nicht fortführen“, sagt Florian Ritt, der es spannend fand, in dem Song die Perspektive der Stiere einzunehmen. „Sie rächen sich jetzt für all das Leid, das ihnen zugefügt wurde, und ziehen nun von Pamplona bis nach Barcelona.“ Es sei wichtig, als Person wie als Musiker eine klare Meinung und Haltung zu haben. Auch das ist FRINC. So wie Folkshilfe.

Der Musiker will mit seinen Songs auch die Momente des Lebens feiern. So sehr zur Musik von FRINC getanzt wird, bei "Festivals die Hütte niedergerissen wird", so wenig will sich Florian Ritt dem verschließen, was sich in der Welt sonst tut, was zum Nach- und zum Umdenken inspiriert. "Für mich ist es kein Widerspruch", sagt er.

FRINC bezeichnet der Oberösterreicher denn auch als ein erwachsenes Projekt. "Ich bin keine 16 mehr, will auch nicht mehr 16 sein und ich will nicht über Themen singen, über die ich als 16-Jähriger nachgedacht habe. Ich bin mittlerweile erwachsen, bin in meinen frühen 30er Jahren und im besten Fall sollte sich das auch textlich in meiner Musik widerspiegeln."

Vom Gefühl, angekommen zu sein

"Ich fühle mich angekommen, sowohl mit Folkshilfe als auch mit FRINC", sagt Florian Ritt und beschreibt seine Entwicklung so.  "Ich merke, dass ich Musiker, Musikant, Songwriter, aber auch Unternehmer bin, eine Plattenfirma (töchtersöhne, Anm.) mit vier anderen Menschen habe. Das taugt mir."

Gleichzeitig bedeutet dies aber auch, behutsam mit der Zeit umzugehen. Wann also findet Florian Ritt seine Ruhe. Auf die Antwort braucht man nicht lange zu warten. "Jänner, Februar, März." Da gönnt er es sich, viele Wochen nicht in der Heimat zu sein, die "schöne Seite des Musikerlebens" zu genießen, als die er das kreative Arbeiten an Songs sieht. Den Rest des Jahres sei der Kalender dann dicht gefüllt. Da wird es heuer nicht nur jede Menge Folkshilfe-Konzerte geben, sondern auch Auftritte mit FRINC bei diversen Festivals. So wird Ritt "seine andere Seite" musikalisch auch beim Frequency im August in St. Pölten zur Schau stellen.

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Autor
Reinhold Gruber
Lokalredakteur Linz
Reinhold Gruber
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