CD der Woche: Der Paolo Maldini des Rap
Neun Jahre nach seinem Debüt legt der Linzer Mundart-Rapper Kayo eine lässige zweite Solo-Platte vor.
Er sei "eine Mischung aus Paolo Maldini und Franz von Assisi", rappt Kayo augenzwinkernd in "Ka Moßstob". Ähnlich wie der legendäre Milan-Verteidiger lässt auch die sprachgewaltige Mundart-Rap-Legende nichts anbrennen. Neun Jahre hat sich der Linzer, der einst mit "Markante Handlungen" den heimischen Hip-Hop mitdefinierte, für den Nachfolger seines Solo-Erstlings "Des sogt eigentlich ois" Zeit gelassen.
Zeit, die gut investiert war. Denn das von Flip produzierte "Reunion" ist eine unfassbar lässige Platte geworden, die Persönliches und Politisches, Ernsthaftes und Humoristisches geschickt vereint. Die Beats sind auf den Punkt geschneidert, der Schmäh rennt gekonnt.
Höhepunkte? Zweifellos das bereits erwähnte "Ka Moßstob", das bissige "I kaus nimma hean" sowie die beiden Kollaborationen mit Average, "Ois wos i was" und "Hinaus". Nicht zu vergessen, die kongeniale Schüttelreim-Nummer "Himbeeren". Musik, die man in der Tat "ganz laut in da Bim hean" könnte.
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OÖN-Bewertung
fünf von sechs Sternen
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