Auf "United in Hatred" lebt die geballte Kraft
Metal. Das ist die Welt der fünf Mitglieder von Streambleed aus Marchtrenk. Das ist nicht zu überhören.
Drei Jahre lang hat das Quintett an seinem zweiten Album "United In Hatred" gearbeitet. "Wir haben die Gunst der Stunde genutzt, dass wir durch Corona keine Auftritte hatten", sagt Gitarrist Stefan Wöginger. Und Schlagzeuger Tobias Mayrhofer spricht davon, dass man sich durch die Begleitumstände der vergangenen beiden Jahre eben viel intensiver mit dem Album auseinandersetzen konnte, wenngleich auch nicht immer die Musik die erste Geige gespielt hat.
Es wurde an Organisatorischem gefeilt, darüber debattiert, wie das Artwork (stammt übrigens von Melanie Dobler) aussehen sollte, und auch darüber geredet, wie sich die Band positionieren will. Zumeist geschah das über Skype, was letztlich dazu führte, dass unter den Bandkollegen mit der Zeit "die Luft ein wenig heraus war". Die Rückkehr in den Proberaum, zum gemeinsamen Spielen löste dann einfach nur Freude aus. "Es war das Feuer wieder da", sagt Wöginger.
Die Erkenntnis dieser Zeit: Organisatorisches mag vielleicht wichtig sein, aber das, warum fünf junge Menschen eine Band sind, ist das gemeinsame Musizieren. "Wenn wir im Proberaum stehen und miteinander Musik machen – das ist es, was wir machen wollen", so die beiden stellvertretend auch für ihre Bandkollegen Stefan Weilnböck, Christian Rosner und Jakob Reiter.
Die gemeinsame Sprache der fünf ist Metal – die Musik ist (in ihren unterschiedlichen Spielformen) für jeden der fünf die musikalische Heimat.
Auf ihrem zweiten Album "United in Hatred" lebt die geballte Kraft. Sieht man einmal von der knappen Minute am Beginn ("Deus Ex Machine" als entspannter Auftakt für das Album) ab. Oder nimmt das fast schon lyrische "Delusion", die akustisch startende Ballade mit hohem Akkustik- und Melodieanteil zu kraftvoller Stimme, die sich am Ende zu einem großen Rock-Statement mausert, aus, dann machen Streambleed aus ihrer musikalischen Vorliebe kein Geheimnis.
Da ist das Gaspedal stets auf Anschlag, gewittern die E-Gitarren zum Donner des Schlagzeugs und wird mächtig gepost, ohne dabei aber die Intention aus den Augen zu verlieren, dass bei aller Lautstärke die inhaltliche Botschaft nicht auf der Strecke bleiben darf. Reife Leistung.