Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Ein "Grande Finale" mit Folkshilfe

Von Lukas Luger   23.Dezember 2018

Es ist kurz vor Konzertende nach dem Hit "Summa Sun": Für einige Momente setzen sich Quetsch’n-Spieler Florian Ritt und Gitarrist Paul Slaviczek zu den Füßen von Gabriel Fröhlichs Schlagzeugturm und blicken hinab auf die euphorisiert tobende Menge. Andächtig saugen sie die Atmosphäre auf – die Hitze, die Liebe der 3000 Fans. Ungläubiges Grinsen. Glasige Augen. "Danke, dass wir für euch Musik machen dürfen", bringt Ritt schließlich hörbar bewegt hervor. Ein "Grande Finale" ihrer "Bahö"-Tournee hatte Folkshilfe versprochen – ein solches lieferte das Trio am Samstagabend im restlos ausverkauften Linzer Brucknerhaus dann auch ab!

Vom Auftaktsong "Biniwer" an demonstrierte die Band eindrucksvoll, welch weiten Weg sie vom ersten Auftritt beim Wirt’n in Kirchschlag vor fünf Jahren bis heute zurückgelegt hat. Aus einer Partie von jungen Straßenmusikern ist eine der zupackendsten und originellsten Live-Bands Österreichs geworden. Eine, die die heimische Volksmusik-Tradition zwar kennt und schätzt, ihr aber keineswegs sklavisch verhaftet ist und diese lediglich als Fundament sieht, um darauf ihr ganz spezielles Sound-Ding zu errichten.

Die Mischung machte es aus

Mit der lässigen Raunzerei-Hymne "Seit a poa Tog" holte Folkshilfe das textsichere Publikum an diesem denkwürdigen Abend ebenso ab wie mit den Krachern "Huscha", "So bitte ned" und "Mir laungts". Klassische Quetsch’n, viel Pop, eine ordentliche Prise Rock’n’Roll, knackige Synthie-Grooves – eigentlich hätte diese wilde Stil-Kollision ja gar nicht gut ausgehen dürfen. Sie tat’s aber doch. Denn wie in ihrer Musik macht auch bei den Folkshilfe-Protagonisten die Mischung den Reiz aus. Während Florian Ritt wie ein hyperaktives Springinkerl über die Bühne fegte, gab Paul Slaviczek als cooler und tiefenentspannter Saiten-Zauberer den Gegenpol. Darüber thronte Gabriel Fröhlich hinter seinen Drums und hielt mit Power, Präzision und Dauergrinsen alles zusammen. Natürlich durften beim größten Konzert der Bandgeschichte auch Gäste nicht fehlen. Für die Ballade "Loss da helfn" holte Folkshilfe ihr früheres Mitglied Matthias Kaineder als Gaststar auf die Bühne, bei mehreren Stücken – darunter das grandiose "Maria Dolores" – gab’s zusätzliche vokale Unterstützung durch Bye Maxene. Mit einer langen Version von "Karl und Resi" als Zugabe entließ Folkshilfe das Publikum nach mehr als zwei Stunden in die Nacht. Verschwitzt, aber glücklich. Wie die drei Buam auf der Bühne.

Fazit: 3000 Fans plus eine Band aus Oberösterreich in Topform ergibt ein würdiges Tournee-Finale.

copyright  2024
28. März 2024